Siegtor in der Nachspielzeit: HSV gewinnt das Spitzenspiel gegen Hannover 96!

Hannover - Völlig unbeeindruckt von der schweren Führungskrise ihres Klubs arbeitet die Mannschaft des Hamburger SV weiter an der Rückkehr in die Fußball-Bundesliga. Durch einen spektakulären Sololauf von Ransford-Yeboah Königsdörffer in der Nachspielzeit (90.+2) gewann der Tabellenführer am Freitagabend auch das Zweitliga-Spitzenspiel bei Hannover 96 mit 2:1 (1:1). Spät aber verdient gelang so bereits der fünfte Sieg in Serie.

Hamburgs Jonas Meffert (l.) und Hannovers Sei Muroya (M.) im Zweikampf.
Hamburgs Jonas Meffert (l.) und Hannovers Sei Muroya (M.) im Zweikampf.  © Swen Pförtner/dpa

Vor der Erstliga-Kulisse von 49.000 Zuschauern gerieten die spielerisch deutlich besseren Hamburger dabei schon in der 4. Minute in Rückstand, weil ihr Verteidiger Miro Muheim am eigenen Strafraum ausrutschte und sein Gegenspieler Sei Muroya den Ball nur noch ins Tor zu schieben brauchte.

Beim Ausgleich gaben die 96er aber nur elf Minuten später ein ähnliches Geschenk gleich wieder zurück, als Julian Börner völlig unbedrängt ein Eigentor unterlief (15.).

Dieses hochintensive Nordduell fand nur zwei Abende nach dem Rücktritt des HSV-Finanzvorstands Thomas Wüstefeld statt, der wegen zahlreicher Anschuldigungen gegen seine Person das Vertrauen des Aufsichtsrats verloren hatte.

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Diese Affäre ließ die Hamburger aber genauso kalt wie der frühe Rückstand, denn sie dominierten dieses Topspiel fast durchgehend.

Die spielerische Überlegenheit des HSV war zeitweise so groß, dass den 96ern kaum etwas anderes übrig blieb, als die Räume zu verengen und kompakt zu verteidigen. Zu ihrem eigenen Offensivspiel fanden die Niedersachsen kaum.

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Und jeden Hamburger Angriff zu stoppen, gelang ihnen auch nicht: So vergaben Sonny Kittel (13./19./66.), Robert Glatzel (41./52.), Pechvogel Muheim (41.) und Ransford-Yeboah Königsdörffer (86.) mehrere gute Chancen für den HSV oder scheiterten am starken 96-Torwart Ron-Robert Zieler.

Hannover brach diese Dominanz erst nach einer Stunde ein wenig, war im Angriff aber nicht annähernd so gefährlich wie der HSV.

Titelfoto: Swen Pförtner/dpa

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