DDR-Rekordmeister nimmt Lok Leipzig auseinander: "Wir schießen die Sachsen ab!"

Berlin - Ein Tag, den man beim 1. FC Lokomotive Leipzig schnell vergessen sollte: Beim BFC Dynamo holten sich die noch immer abstiegsbedrohten und personell stark dezimierten Sachsen am Samstag beim 0:4 (0:3) eine Klatsche und die Häme der heimischen Fans ab.

Lok Leipzigs Lukas Wilton (M.) verursachte den zweiten Elfmeter und flog mit Gelb-Rot vom Platz.
Lok Leipzigs Lukas Wilton (M.) verursachte den zweiten Elfmeter und flog mit Gelb-Rot vom Platz.  © Elke Bahrdt

Durch den Greifswalder Sieg bei Hertha II stand der DDR-Rekordmeister unter Zugzwang, um in der Regionalliga Nordost den Rückstand zum Tabellenführer nicht noch größer werden zu lassen. Bereits in der ersten Hälfte sorgten die Berliner allerdings für klare Verhältnisse.

In ihrem Sportforum Hohenschönhausen, das nicht drittligatauglich ist und im Falle des Aufstieges zum jetzigen Stand nicht genutzt werden dürfte, war der BFC von Beginn an tonangebend gegen die Gäste, für die das traditionsreiche Match durch Spielabsagen rund um den Jahreswechsel das fünfte in 15 Tagen war.

Obwohl BFC-Trainer Dirk Kunert auf seinen Torjäger Rufat Dadashov (Schüttelfrost) verzichten musste, war sein zehn Spiele ungeschlagenes Team besser und spritziger.

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Mit einer tollen Einzelaktion brachte Tobias Stockinger die Hausherren in der 32. Minute auch verdient mit einem Linksschuss aus 18 Metern in Führung.

Es folgten zwei Elfmeter gegen den FCL: Erst holte Luca Sirch Amar Suljic von den Beinen, den fälligen Strafstoß verwandelte Vasileios Dedidis unhaltbar oben rechts zum 2:0 (39.). Wenige Minuten später wehrte der bereits verwarnte Lukas Wilton im Sechzehner einen Schuss mit dem Arm ab, durch den er vom Platz flog und einen weiteren Elfer verschuldete. Suljic versenkte zum 3:0-Halbzeitstand.

Tobias Stockinger (2.v.l.) eröffnete den Torreigen.
Tobias Stockinger (2.v.l.) eröffnete den Torreigen.  © IMAGO / Beautiful Sports

BFC Dynamo gegen Lok Leipzig: "Wir schießen die Sachsen ab"-Häme und Vasileios Dedidis' Schlusspunkt

Julian Weigel (sitzend) musste schon in der Halbzeit ausgewechselt werden.
Julian Weigel (sitzend) musste schon in der Halbzeit ausgewechselt werden.  © Elke Bahrdt

Die Lok-Elf, die durch die BFC-Fans mit dem Gesang "Hey, das geht ab, wir schießen die Sachsen ab" gedemütigt wurde, hatte zu allem Übel auch noch den Ausfall von Julian Weigel zu verkraften, der im ersten Durchgang wegen einer Muskelverletzung von Jan Löhmannsröben ersetzt wurde.

Für Interimstrainer Tomislav Piplica war vor dem Seitenwechsel klar: Seine ungeschlagene Serie von vier Matches wird heute enden.

Das wurde in der 59. Minute umso deutlicher: Joey Breitfeld flankte gegen drei Leipziger an den langen Pfosten, wo Dedidis zum 4:0 einnickte und den Doppelpack schnürte.

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Danach wurde es zum zweiten Mal unruhig im Lok-Block, wo Anhänger mit der Polizei in Konflikt gerieten. Der Support wurde folglich eingestellt.

Das 2:0: Vasileios Dedidis verlädt Lok-Keeper Niclas Müller.
Das 2:0: Vasileios Dedidis verlädt Lok-Keeper Niclas Müller.  © Elke Bahrdt

Titelfoto: IMAGO / Beautiful Sports

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