RB Leipzigs gnadenloser Szoboszlai besiegt Stuttgarts letztes Aufgebot

Leipzig - Dass RB Leipzig, trotz der Personalnot des VfB Stuttgart, richtig um die drei Punkte zittern musste, war beim ersten Bundesliga-Spiel des 18. Spieltags nicht unbedingt zu erwarten gewesen. Doch die Schwaben stellten den Favoriten aus Sachsen vor einige Probleme. Am Ende gewannen die Roten Bullen aber auch dank eines starken Dominik Szoboszlai mit 2:1 (1:0).

Haben gut lachen: RB Leipzigs Kicker nach dem 1:0-Treffer gegen den VfB Stuttgart.
Haben gut lachen: RB Leipzigs Kicker nach dem 1:0-Treffer gegen den VfB Stuttgart.  © Picture Point / Roger Petzsche

"Ich glaube nicht, dass ich das in meiner Trainerkarriere schonmal erlebt habe", sagte VfB-Coach Bruno Labbadia vor dem Spiel am "DAZN"-Mikro zur Tatsache, dass ihm, nur ein paar Tage nach dem 2:2 bei der TSG 1899 Hoffenheim, plötzlich fünf Stammspieler fehlten.

Die Schwaben stellten sich somit quasi von allein auf - und verkauften sich in der Anfangsphase in der Red Bull Arena teuer!

Nach nicht einmal zehn Minuten vertendelte Willi Orban mit einem unglücklichen Pass den Ball im Aufbauspiel. Nutznießer war am Ende der Kette Thomas Kastanaras, der an der rechten Strafraumkante sofort den Abschluss suchte. Leipzigs Keeper Janis Blaswich konnte das Leder gerade noch um den Pfosten lenken.

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Der VfB blieb weiter mutig, agierte als gebe es keine Ausfälle - nur um daraufhin einen ganz dummen Gegentreffer zu bekommen.

Szoboszlai, bekannt durch seine exzellente Schusstechnik, führte einen umstrittenen Freistoß aus 25 Metern aus. Die Kugel setzte eklig auf, wäre aber locker haltbar für Florian Müller gewesen. Der Keeper ließ den Ball trotzdem links zum 1:0 für RB ins Tor durchrutschen (25.).

RB Leipzig Szoboszlai ohne Gnade gegen den VfB Stuttgart

VfB-Coach Bruno Labbadia kann stolz auf seine Mannschaft sein, die sich bei RB Leipzig trotz Personalnot gut verkauft hat.
VfB-Coach Bruno Labbadia kann stolz auf seine Mannschaft sein, die sich bei RB Leipzig trotz Personalnot gut verkauft hat.  © Hendrik Schmidt/dpa

Die Führung spielte den Sachsen natürlich in die Karten. Plötzlich sah das Spiel der Leipziger wieder locker flockig aus.

Nach 31 Zeigerumdrehungen hätte es fast wieder geklingelt. Doch der Kopfball von Andre Silva, nach einer herausragenden Flanke von David Raum, ging nur an den linken Außenpfosten.

Bis zur Pause war es dann das erwartbare Spiel. RB hatte nahezu alles im Griff, Stuttgart hielt nach Kräften dagegen.

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Doch auch nach Wiederanpfiff erwischte der Tabellenfünfzehnte den besseren Start. Die Leipziger Abwehr, gedanklich offenbar noch in der Kabine, ließ zu, dass Nikolas Nartey plötzlich frei vor Blaswich auftauchte. Doch der Abschluss des Mittelfeldspielers ging knapp links vorbei.

Und was macht Leipzig, wenn Stuttgart eine starke Phase hat? Genau, Tore schießen. Ein missglückter Klärungsversuch der Schwaben landete genau vor den Füßen von Silva, der quer an die Strafraumgrenze zu Szoboszlai weitergab. Der Ungar zeigte wieder keine Gnade und nagelte die Kugel bärenstark ins linke untere Toreck - 2:0 (49.).

Der VfB kommt gegen Leipzig nochmal ran

Der Elfmeter von Stuttgarts Chris Führich war durchaus haltbar. Doch Leipzigs Blaswich konnte die Kugel nicht abwehren.
Der Elfmeter von Stuttgarts Chris Führich war durchaus haltbar. Doch Leipzigs Blaswich konnte die Kugel nicht abwehren.  © PICTURE POINT / S. Sonntag

Doch auch nach dem zweiten Treffer blieb die Leipziger Hintermannschaft löchrig. Den Schwaben fehlte aus dem Spiel heraus aber einfach das Zielwasser.

Ein Elfmeter brachte aber schließlich den Anschluss. Josko Gvardiol kam bei einem missglückten Klärungsversuch mit der Hand an den Ball. Nachdem Schiedsrichter Felix Zwayer lange überlegt hatte, zeigte er schließlich mit Hilfe des VAR auf den Punkt.

Die Ausführung von Chris Führich in die linke Ecke war nicht wirklich platziert - doch Blaswich konnte nicht halten, 2:1 (68.).

Labbadias Truppe witterte nun die Chance auf einen Punktgewinn. Leipzig wirkte an diesem Abend nicht wirklich sattelfest. Doch hintenraus fehlte den Gästen der letzte Punch, um die Abwehr der Sachsen noch einmal vor ernste Probleme zu stellen.

Somit brachte der Favorit den knappen Sieg am Ende nach Hause.

Statistiken zum Bundesliga-Spiel zwischen RB Leipzig und dem VfB Stuttgart

18. Spieltag

RB Leipzig - VfB Stuttgart 2:1 (1:0)

RB Leipzig: Blaswich - Henrichs (80. Klostermann), Orban, Gvardiol, Raum (80. Halstenberg) - Schlager, Haidara - Szoboszlai, Olmo (46. Forsberg) - Werner (84. Y. Poulsen), André Silva (69. Laimer)

VfB Stuttgart: F. Müller - Stenzel, Anton, H. Ito, Vagnoman - Karazor - W. Endo, Nartey (86. Egloff) - Kastanaras (46. Perea), L. Pfeiffer (86. Kuol), Führich (80. T. Coulibaly)

Schiedsrichter: Felix Zwayer (Berlin)

Zuschauer: 46.158

Tore: 1:0 Szoboszlai (25.), 2:0 Szoboszlai (49.), 2:1 Führich (68./Handelfmeter)

Titelfoto: Picture Point / Roger Petzsche/Hendrik Schmidt/dpa

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