Platzverweis in fünf Minuten: VfB Stuttgart mit der dümmsten Roten Karte des Spieltags!
Sinsheim - Ein Fehler vor dem Gegentor, beide VfB-Treffer vorbereitet und zwei Gelbe Karten innerhalb von fünf Minuten und dementsprechend ein Platzverweis! Naouirou Ahamada (20) stand an diesem 17. Spieltag der Fußball-Bundesliga im Rampenlicht. Dabei sah er beide Gelbe Karten in der Partie des VfB Stuttgarts bei der TSG Hoffenheim nicht wegen eines Foulspiels. Dumm gelaufen...
Der Sekundenzeiger hatte noch keine elf Umdrehungen geschafft, da stand der Franzose schon das erste Mal im Rampenlicht. Dem 20-Jährigen verunglückte ein Klärungsversuch komplett, der Ball landete anschließend über Angelo Stiller (21) und Angeliño (26) bei Andrej Kramarić, der Hoffenheim zur Führung köpfte (11.).
Sekunden vor dem Pausenpfiff stand Ahamada dann wieder im Mittelpunkt, diesmal allerdings auf der anderen Seite. Durch seinen Pass gelang es Zerhau Guirassy (26) noch vor der Halbzeit, den etwas schmeichelhaften Ausgleich zu markieren.
In der zweiten Halbzeit dauerte es bis zur 73. Spielminute, bevor das Unheil für den Franzosen seinen Lauf nahm. Da bekam er nämlich seine erste Gelbe Karte. Nicht wegen eines Foulspiels, sondern weil sich der 20-Jährige lautstark beim Schiedsrichter beschwert hatte.
Knapp fünf Minuten später die nächste Ahamada-Aktion. Nach einem schnellen Angriff der Stuttgarter bringt der Mittelfeldspieler den Ball ins Zentrum, wo Wataru Endo (29) zur 2:1-Führung für den VfB trifft.
Der Jubel bei den Gästen war groß - bei Naouirou Ahamada zu groß. Zielstrebig rannte er in Richtung der mitgereisten Fans aus Stuttgart, so weit alles im Rahmen. Blöd nur: Der 20-Jährige sprang vor Freude in die Zuschauerränge, um mit den Anhängern zu feiern. Das ist laut DFB-Regularien allerdings nicht erlaubt und muss mit einer Gelben Karte bestraft werden.
Naouirou Ahamada fliegt vom Platz - VfB-Torwart Florian Müller kritisiert Regel
Erst meckern, dann das unerlaubte Feiern - somit sah der Franzose innerhalb von fünf Minuten zweimal die Gelbe Karte und musste das Feld verlassen. Schiedsrichter Florian Badstübner (31) war gezwungen, hier die Gelb-Rote Karte zu zeigen, da halfen auch die Diskussionsbemühungen der Stuttgarter nicht weiter.
Zu allem Überfluss fiel dann mit der so gut wie letzten Aktion der Partie der 2:2-Ausgleich für die TSG Hoffenheim durch den Doppeltorschützen des Abends, Andrej Kramaric.
Nach dem Spiel äußerte sich dann VfB-Torwart Florian Müller (25) kritisch zum Platzverweis: "Es ist immer noch Fußball. Lasst uns doch einfach ein bisschen feiern. Ich weiß, das ist die Regel, aber es tut extrem weh", sagte er nach dem Spiel im Interview.
Auch der Hoffenheimer Sebastian Rudy (32) wusste, dass die Rote Karte dem Spiel der TSG noch mal frischen Wind verliehen hatte. "Dummes 2:1. Durch die Gelb-Rote Karte versuchen wir am Ende noch mal alles und holen verdient einen Punkt", resümierte er nach dem Spiel bei Sky.
Für die TSG Hoffenheim geht es am Wochenende mit einem Heimspiel zum Start in die Rückrunde gegen Borussia Mönchengladbach weiter. Der VfB Stuttgart muss zum Auswärtsspiel zu RB Leipzig. Dann ohne den gesperrten Ahamada.
Titelfoto: Uwe Anspach/dpa -