Trotz gedrückter Stimmung: RB Leipzig besiegt Hoffenheim und zieht ins Pokal-Viertelfinale ein

Leipzig - Mehr als 30.000 Fans, aber bedrückende Stille: Überschattet von einem Notarzteinsatz hat Titelverteidiger RB Leipzig die TSG Hoffenheim 3:1 (2:0) besiegt und das Viertelfinale des DFB-Pokals erreicht.

Bereits acht Minuten nach Anpfiff erzielte Emil Forsberg den Führungstreffer für die Roten Bullen.
Bereits acht Minuten nach Anpfiff erzielte Emil Forsberg den Führungstreffer für die Roten Bullen.  © Jan Woitas/dpa

Die Zuschauer hatten die Unterstützung der Teams vom Anpfiff weg eingestellt, da vor dem Stadion ein Fan zusammengebrochen war und reanimiert werden musste. Die Person wurde ins Krankenhaus gebracht, weitere Details blieben am Mittwochabend zunächst unklar.

Als Emil Forsberg (8. Minute) zur frühen RB-Führung traf, wurde die bizarre Stille im Stadion noch kurz unterbrochen. Erst nach und nach verbreitete sich unter den 34.822 Zuschauenden die Kunde vom Notfall vor dem Spiel.

Noch vor der Halbzeit erhöhte dann Konrad Laimer (41.). Der Jubel blieb recht verhalten, während der Stadionsprecher besonnen den neuen Spielstand verkündete.

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Die seit nun 17 Spielen ungeschlagenen Leipziger irritierte die ungewohnte Atmosphäre allerdings nicht. Das Team trat routiniert auf, hatte den kriselnden Gegner aus dem Kraichgau stets im Griff.

Forsbergs platzierter Schuss aus 20 Metern beruhigte dann früh das Spiel. Hoffenheim agierte zahm, fast schon ängstlich. Große Chancen spielte sich die Mannschaft von Trainer André Breitenreiter nicht heraus.

Auch Konrad Laimer durfte sich nach seinem 2:0 von den Teamkollegen feiern lassen.
Auch Konrad Laimer durfte sich nach seinem 2:0 von den Teamkollegen feiern lassen.  © Jan Woitas/dpa
Nach dem 2:1 von Hoffenheims Kasper Dolberg wurde es kurz vor Schluss nochmal spannend in der Red Bull Arena.
Nach dem 2:1 von Hoffenheims Kasper Dolberg wurde es kurz vor Schluss nochmal spannend in der Red Bull Arena.  © Picture Point / Gabor Krieg

RB Leipzig sichert sich das Ticket fürs Viertelfinale des DFB-Pokals

Mit einem Treffer in der 83. Minute besiegelte Timo Werner der Einzug von RB Leipzig ins Viertelfinale des DFB-Pokals.
Mit einem Treffer in der 83. Minute besiegelte Timo Werner der Einzug von RB Leipzig ins Viertelfinale des DFB-Pokals.  © Picture Point / Sven Sonntag

Nach einer ruhigeren Phase wurde Leipzig dann kurz vor der Pause wieder aktiver. Neben Laimers wunderbarem Linksschuss aus der Drehung hatten André Silva (43.) und Timo Werner (44.) sogar noch Top-Möglichkeiten, zu erhöhen.

Hoffenheim, das seinen letzten Pflichtspielsieg Anfang Oktober in der zweiten Pokalrunde gefeiert hatte, bot ein teilweise erschreckendes Bild.

Bereits 2018 standen sich beide Mannschaften im Pokal gegenüber, damals siegte Leipzig durch einen Werner-Doppelpack 2:0. Damals scheiterte RB erst im Finale mit 0:3 gegen Bayern München. Den ersten Titel gab es dann drei Jahre später im vergangenen Mai in Berlin.

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Ins Finale in die Hauptstadt soll es auch in dieser Saison gehen. Deshalb ließ Leipzig auch im zweiten Durchgang wenig zu und brachte den Sieg konzentriert über die Zeit. Hoffenheim zeigte sich etwas verbessert. Vor allem durch die Einwechslung von Neuzugang Thomas Delaney kam mehr Struktur ins Mittelfeldspiel der Kraichgauer.

Gute Chancen boten sich aber allenfalls den Leipziger, allen voran Werner. Doch der Nationalspieler schaffte es zunächst, bei jeder großen Möglichkeit, ins Abseits zu laufen. Nach einer guten Stunde nahm er sogar seinen nicht im Abseits stehenden Sturmpartner Silva den Ball weg, verhinderte damit sozusagen für Hoffenheim das Tor.

Besser machte es Hoffenheims Neuzugang Kasper Dolberg, der per Kopf verkürzte - und den Gästen kurz Hoffnung gab. Doch dann war Werner (83.) doch noch erfolgreich und machte mit dem Treffer zum 3:1 alles klar.

Kurz vor Schluss sah Stanley Nsoki bei den Gästen noch die Gelb-Rote Karte (86.).

Statistik zum DFB-Pokal Achtelfinale: RB Leipzig gegen TSG Hoffenheim

DFB-Pokal

Achtelfinale

RB Leipzig - TSG 1899 Hoffenheim 3:1 (2:0)

Aufstellungen

RB Leipzig: Nyland - Simakan, Orban, Gvardiol (46. Henrichs), Halstenberg - Laimer, Schlager (79. Kampl) - Szoboszlai, Forsberg (73. Haidara) - André Silva (79. Y. Poulsen), Werner (89. Klostermann)

TSG 1899 Hoffenheim: O. Baumann - Kabak, Brooks, Nsoki - Akpoguma (46. Delaney), Tohumcu (68. Dolberg), Angelino - Baumgartner (57. F.O. Becker), Kramaric (79. T. Bischof) - Bebou (79. Che), Dabbur

Schiedsrichter: Christian Dingert (Lebecksmühle)

Zuschauer: 34.822

Tore: 1:0 Forsberg (8.), 2:0 Laimer (41.), 2:1 Dolberg (77.), 3:1 Werner (84.)

Gelbe Karten: - / Angelino (1), Tohumcu (1)

Gelb-Rote Karten: - / Nsoki (86./Unsportlichkeit)

Beste Spieler: Szoboszlai, Forsberg / O. Baumann

Titelfoto: Picture Point / Sven Sonntag

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