Bei Dynamo Dresden läuft's! Doch Daferner warnt vor Euphorie
Dresden - "Mr. Zuverlässig"! Fünf Tore in den letzten vier Spielen, elf insgesamt, dazu noch zwei Vorlagen: Wenn zum Jahresende der Spieler der Hinrunde bei Dynamo gesucht wird, Christoph Daferner (26) wird zur Auswahl stehen. Seine Rückkehr im Sommer entpuppt sich mehr und mehr als purer Glücksgriff. Auch weil der 26-Jährige einer ist, der auf dem Teppich bleibt.
Das 3:0 gegen Bielefeld war über weite Strecken guter, aggressiver, bissiger Fußball. Das Zweikampfverhalten war top, die Intensität war bis zum dritten Tor bis unters Stadiondach zu spüren. Endlich hat Dynamo wieder einmal einen sicheren Heimsieg eingefahren und das gegen das Spitzenteam aus Bielefeld.
"Daffi" hatte das alles aufgesaugt, die Stimmung bei den Fans genossen, aber beim Gang in die Kabine lag der Fokus schon wieder auf Freitag daheim gegen Mannheim.
"Ich bin halt ein Fan davon, dass man das auch richtig einordnet", sagte er: "Ich weiß, wie lang die Saison ist. Das sind nur Momentaufnahme, daher versuche ich das nüchtern einzuordnen, wobei ich mich natürlich auch freue."
Die Momentaufnahme nach drei Topspielen und sieben Punkten könnte aber nicht besser aussehen!?
"Das war aber auch wichtig, dass wir mal richtig den Fuß in die Tür reinbekommen haben und nachhaltig zeigen konnten, was wir imstande sind zu leisten. Von dem her muss uns das weiter Vertrauen geben. Trotzdem dürfen wir nicht zu euphorisch werden", gab er den Mahner.
"Fakt ist nämlich auch, dass Bielefeld in den ersten 15 Minuten einige knifflige Situationen in unserem Strafraum hatte. Da hätte es auch anders ausgehen können. Deshalb ist mir das wichtig, das richtig einzuordnen."
Christoph Daferner lobt Dynamo Dresdens Auftritt gegen Arminia Bielefeld
Trotzdem fand Daferner natürlich auch lobende Worte, ganz so ist es ja auch nicht.
"Das war ein guter Auftritt. Was super war, war die Körpersprache, wie wir in den Zweikämpfen da waren, wie wir uns gepusht haben. Wenn mal eine Flanke reingeflogen kam, haben wir gut verteidigt und vorn waren wir eiskalt da."
Und er wieder mittendrin. Die Vorbereitung des 2:0 war ein Leckerbissen. Vinko Sapina (29) ließ sich trotz Ziehen und Zerren nicht vom Ball trennen, seine Hackenablage brachte Sascha Risch (24) messerscharf ins Zentrum und da kam Daferner angeflogen.
"Das war ein Stück weit abgezockt. Es ging darum, wieder einmal ein überzeugendes Heimspiel abzuliefern. Das haben wir geschafft", sagte er und schob hinter: "Freitag muss es so weitergehen, da gibt es wieder eine große Chance, drei Punkte zu holen."
Titelfoto: DPA/Robert Michael