Umstellung, Rückstand und mehr: Fragen und Antworten zur Dynamo-Pleite gegen Magdeburg
Dresden - 25 Jahre hat es gedauert, bis der 1. FC Magdeburg mal wieder bei Dynamo gewinnen konnte. Damals war es noch in der Oberliga, jetzt im Bundesliga-Unterhaus zeigte sich der etablierte Zweitligist beim 2:1 (2:1)-Erfolg einfach abgebrühter. TAG24 gibt Antworten auf die wichtigsten Fragen bei Dynamo Dresdens zweiter Niederlage im zweiten Spiel.
Alles in Kürze
- Dynamo Dresden verliert 2:1 gegen den 1. FC Magdeburg.
- Thomas Stamm reagiert auf Niederlage mit Umstellungen im Team.
- Andi Hoti beeindruckt bei seiner Rückkehr für Magdeburg.
- Dynamo muss erneut Rückständen hinterherlaufen.
- Stimmung im Stadion ist elektrisierend, aber auch von negativen Vorfällen geprägt.

Wie hat Thomas Stamm auf die Niederlage in Fürth reagiert?
Er baute knapp ein Drittel seines Teams um. In der Viererkette gab's gleich zwei Wechsel, Sascha Risch für Alexander Rossipal und Lukas Boeder für Claudio Kammerknecht. Außerdem rückte Youngster Kofi Amoako für Aljaz Casar ins Mittelfeld, Dominik Kother ersetzte Jonas Oehmichen auf Linksaußen. Wechsel, die man nicht unbedingt machen müsste, sagte der Coach vorab bei Sky. "Einfach andere Jungs, die von der Charakteristik etwas besser auf das passen, was wir vorhaben."
Auf der Pressekonferenz nach dem Spiel antworte er eher sarkastisch. "Ich versuche ja auch immer mir die Meinung von der Presse zu Herzen zu nehmen", um dann klarzustellen: "Es wird immer um Leistung gehen, aber es heißt nicht, dass wir immer richtig liegen. Von den Punkten her lagen wir es nicht, von der Leistung, die sie gebracht haben, schon."
Wie schlug sich Magdeburgs Verteidiger Andi Hoti (22) bei seiner Rückkehr?
Dass er von Beginn an in der Innenverteidigung der Gäste stand, sehen die einen als Überraschung, die anderen nicht. Auf jeden Fall war es ein Statement von FCM-Coach Markus Fiedler. Und Hoti war auch gleich zur Stelle, als Christoph Daferner (5.) erstmals abschloss. Der Umworbene agierte souverän und ohne Fehler. Sein Coach bescheinigte ihm eine "herausragende individuelle Leistung". So spielt er sich in Magdeburgs Dreierkette fest und bleibt unverkäuflich.
Grandiose Stimmung vor dem Spiel, früher Rückstand nach dem Anpfiff

Warum musste Dynamo wieder Rückständen hinterherrennen?
Eigentlich sprach nicht viel dafür, aber die Gäste zeigten in der 28. Minute, wie wichtig in solchen Spielen, wo nicht viel geht, dann doch Standardsituationen sind. Nils Fröling und Lars Bünning gingen nach einer Ecke von Baris Atik nicht in ihre Kopfballduelle, Jean Hugonet köpfte am kurzen Pfosten ein.
Beim zweiten Gegentor war ein wenig Pech dabei, am Ende war es aber wieder nicht gut verteidigt. Bünning fälschte unglücklich einen Atik-Schuss ab, bei dem Konrad Faber vorher zu abwartend agierte. Der Ball landete vor den Füßen von Martijn Kaars, der gedanklich schneller als Risch reagierte.
Warum reichte es erneut nicht zu Punkten?
Das Glück, bzw. der VAR spielte mit, denn beim vermeintlichen 1:3 durch Kaars (74.) hatte der Torschütze zuvor seinen Kopf knapp einen Millimeter im Abseits. Bleibt er weg, geht der Ball von Philipp Hercher auch so rein. Aber von der SGD kam offensiv zu wenig Zwingendes. Magdeburg ist für seine gute Defensive bekannt, erst mit der Einwechslung von Niklas Hauptmann (57.) war mehr Zug in den Aktionen. Die beste Chance zum Ausgleich ließ Jonas Oehmichen (79.) liegen, als er aus zwei Metern der Ball nicht richtig drücken konnte und über das leere Tor köpfte.

Wie war die Stimmung?
Schon weit vor dem Anpfiff einfach nur elektrisierend! Unter den 31.405 Zuschauern standen sich zwei stimmgewaltige Fangruppen gegenüber, die alles gaben. Dynamos Fans überspannten vor dem Anpfiff das halbe Stadion mit einer Blockfahne, unterstützten ihr Team bis zum Schluss und auch noch danach. Leider fielen Magdeburgs Anhänger über das gesamte Spiel auch mit zahlreichen Fackeln und mit zwei Böllern (64./66.) negativ auf. Es wäre auch ohne gegangen.
Titelfoto: Lutz Hentschel