Dynamo-Coach Anfang macht Transfer-Druck: "Braucht ein neues Puzzleteil"

Dresden - Es passiert selten, das einem die Worte fehlen. Wer so viele Chancen vergibt, der darf sich nicht wundern, wenn man drei der letzten vier Heimspiele verliert - die man allesamt klar hätte gewinnen müssen. Sportgeschäftsführer Ralf Becker (53) weiß, was er bis Donnerstag tun muss: Einen Stürmer suchen. Das 1:2 gegen Dortmund ist der Grund dafür.

SGD-Coach Markus Anfang (49) will endlich mehr Tore seiner Mannschaft sehen.
SGD-Coach Markus Anfang (49) will endlich mehr Tore seiner Mannschaft sehen.  © Lutz Hentschel

"Wir haben 95 Minuten das Spiel komplett beherrscht, hätten acht Tore schießen müssen, machen aber zwei eigene", ärgerte sich Trainer Markus Anfang (49) nach dem Spiel über die unzähligen ausgelassenen Chancen, aber auch über die zwei Böcke in der Abwehr.

"Das zieht sich wie ein roter Faden durch die Saison. Wir haben so viele Chancen, machen aber zu wenig Tore. Wir spielen so gut, aber die Chancen", war der Coach von Dynamo Dresden bedient.

"Tore machen, Tore machen. Das ist der rote Faden. Das muss im Verein bewusst werden. Die letzten beiden Heimspiele haben es eindrucksvoll gezeigt, dass uns dieses Thema im Laufe der Saison einholen kann."

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Das sind klare Worte, die auch an seinen sportlichen Chef gerichtet sind. Anfang braucht unbedingt einen Mann, der aus viel auch viel machen kann und zur Not auch mal aus nichts. Den gibt es im Kader nicht.

Zwei der drei Treffer in diesem Kalenderjahr waren zudem Eigentore. Bis Donnerstag ist noch Zeit.

Markus Anfang fordert Entscheidung, kommt jetzt Ahmet Arslan zurück?

Hier scheint Ralf Becker (53, l.) schon Ahmet Arslan (29) zu fragen: Kommst du zu Dynamo zurück?
Hier scheint Ralf Becker (53, l.) schon Ahmet Arslan (29) zu fragen: Kommst du zu Dynamo zurück?  © Lutz Hentschel

"Das ist meine Mannschaft, ich stütze meine Jungs, egal, was passiert. Wir müssen aber überlegen, wie wir damit umgehen, wenn uns das die gesamte Saison über begleitet. Das müssen wir thematisieren, das müssen wir machen", sagte der Coach.

"Wir müssen gemeinsam eine Entscheidung treffen. Dadurch spielen wir nicht besser Fußball, das machen die Jungs schon richtig, richtig gut. Sie sitzen in der Kabine und sind maßlos enttäuscht. Wir hatten einige, die wir reinmachen müssen. Ich vertraue meinen Spielern zu 100 Prozent. Aber manchmal braucht es auch ein neues Puzzleteil, das hilft, unsere Ziele zu verwirklichen."

Nach den Worten muss man kein Prophet sein, um zu wissen, dass bis zum Ende des Transferfensters am Donnerstag (18 Uhr) noch etwas passieren wird. Ein neuer offensiver Spieler wird kommen.

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Übrigens: Ahmet Arslan (29) hat am Sonntag seinen Wechselwunsch in Magdeburg offiziell hinterlegt. Allerdings ist wohl nicht nur Dynamo bei ihm im Rennen.

Titelfoto: Lutz Hentschel

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