Bei Dynamo knistert es vor Aue: Anfang wünscht sich faires Sachsenderby!
Dresden - Kürzere Pressekonferenzen gab es wohl selten. Nur rund elf Minuten dauerte Dynamo Dresdens mit Markus Anfang (48) vor dem Sachsenderby. Es ist alles gesagt, Leistungen auf dem Rasen sollen am Samstag ab 14 Uhr für sich sprechen.
"Ist doch logisch, Derby ist immer was Besonderes. Wir wollen aber unseren Weg weitergehen und punkten. Das Spiel wollen wir angehen, wie jedes andere auch, um unsere Inhalte auf den Platz zu bringen und das Spiel für uns zu entscheiden", erklärt Dynamo-Coach Anfang unaufgeregt.
In den letzten beiden Partien ist das nur bedingt gelungen, denn da blieben die Siege trotz guter Leistungen aus. Mit einem Dreier daheim im Derby wäre das sicherlich vergessen.
Anfang will das Spiel trotz aller Emotionen ganz nüchtern angehen. Eine besonders elektrisierte Stimmung hat der 48-Jährige aufgrund der örtlichen Abgrenzung auch nur bedingt wahrgenommen.
"Dadurch, dass wir fast ausschließlich im Trainingszentrum sind und ich sonst nur im Bett lag, um fit zu werden, habe ich das weniger mitbekommen."
Dass es aber im Verein etwas mehr als sonst kribbelt, ist auch dem Coach nicht entgangen: "Im Staff merkst das natürlich, dass das ein besonderes Spiel ist. Das muss auch so sein, schließlich spielen wir für sowas überhaupt erst Fußball. Wir haben aber keine andere Aufgabe als sonst auch: Leistung auf den Platz bringen und gewinnen!"
Markus Anfang hofft auf faires Sachsenderby zwischen Dynamo Dresden und Erzgebirge Aue
Anfang hat als Spieler und Trainer schon so einige Derby-Schlachten geschlagen. Egal ob mit Leverkusen gegen Köln, oder als Schalker gegen Dortmund, "du merkst die Brisanz um das Besondere und wie die Stimmung knistert", so Anfang.
Wichtig ist dem Fußballlehrer aber immer, dass es sportlich fair zugeht, auf und neben dem Platz: "Wenn Derbys hitzig sind, Gift und Galle mit drin ist, ist das total in Ordnung. Es kann alles ausgelebt werden, solange es sportlich und auf dem Platz bleibt! Es geht um einen Wettkampf, außen soll es aber ruhig bleiben. Die Hauptdarsteller sind die Jungs auf dem Platz."
Ob die angeschlagenen Stammkräfte Christian Conteh (23) und Niklas Hauptmann (26) dazugehören, wird sich erst kurz vor dem Anpfiff herausstellen.
Anfang sieht sein Team auch ohne gut vorbereitet: "In den taktischen Einheiten bereiten wir mehrere Spieler auf den Positionen vor. Jeder weiß, was er zu machen hat, deswegen wäre ein Ausfall kein Problem."
Titelfoto: imago/Dennis Hetzschold