Dynamo "on fire"! SGD springt mit tollem Sieg gegen Wiesbaden auf direkten Aufstiegsplatz

Dresden - Direkter Aufstiegsplatz! Und das nicht glücklich, sondern äußerst sehenswert und verdient. Mit einem souveränen 3:1 (1:1) hat Dynamo Dresden Gegner Wiesbaden überholt und steht nun selbst auf Platz drei. Vor 29.693 frenetisch mitgehenden Fans zeigte die SGD eine bärenstarke Leistung, die Ahmet Arslan (11.), Niklas Hauptmann (70.) und Jakob Lemmer (80.) mit ihren Toren krönten.

Den Top-Torjäger im Arm! Paul Will (3.v.l.) beglückwünscht Ahmet Arslan (r.) zum Führungstreffer.
Den Top-Torjäger im Arm! Paul Will (3.v.l.) beglückwünscht Ahmet Arslan (r.) zum Führungstreffer.  © Lutz Hentschel

Das war spielerisch das Beste, was Dynamo in dieser Saison bisher bot. Und das zum richtigen Zeitpunkt.

Dresden agierte mit einem enormen Zug zum Tor, spielte variabel, zog das Geschehen immer wieder auseinander und sorgte so schon in der ersten Hälfte im Grunde für 45-minütigen Dauerdruck im SVWW-Strafraum.

Das lief wie am Schnürchen. Das 1:0 ließ auch nicht lange auf sich warten. Stefan Kutschke wurde im Strafraum robust gecheckt, Schiedsrichter Benjamin Cortus ließ weiterlaufen.

Dynamos Aufstiegshoffnung schwindet: "Wie eine Fata Morgana, so nah und doch so weit!"
Dynamo Dresden Dynamos Aufstiegshoffnung schwindet: "Wie eine Fata Morgana, so nah und doch so weit!"

Die Kugel landete bei Claudio Kammerknecht, der butterweich auf den kurzen Pfosten flankte, dort war Arslan (11.) eingelaufen. Sein Kopfball ging vom Innenpfosten ins Netz - Saisontreffer 22!

Jetzt kommt das erste große Aber: Dresden feierte den eigenen Treffer zu lange, ließ beim ersten Wiesbadener Angriff nach dem Tor zu viel Luft auf rechts.

Die Flanke von Sebastian Mrowca segelte nach links. Da nahm der völlig blanke Brooklyn Ezeh die Kugel mit, wollte im Strafraum an Kammerknecht vorbei, der ließ das Bein stehen, Elfmeter! Zwischen dem 1:0 und dem Elfmeterpfiff waren exakt 117 Sekunden dazwischen. Prtajin verwandelte sicher - 1:1 (14.).

Er trifft und trifft und trifft! Ahmet Arslan erzielte gegen Wiesbaden schon sein 22. Saisontor.
Er trifft und trifft und trifft! Ahmet Arslan erzielte gegen Wiesbaden schon sein 22. Saisontor.  © Lutz Hentschel

Dynamo Dresden lässt gegen Wehen Wiesbaden viele gute Chancen liegen

Paul Will (r.) und seine Kollegen warfen gegen Wiesbaden alles rein.
Paul Will (r.) und seine Kollegen warfen gegen Wiesbaden alles rein.  © Lutz Hentschel

Dynamo ließ sich davon nicht beeindrucken, spielte mit viel, viel Wucht weiter. Und nun das zweite Aber: Die Chancenverwertung! Da waren viele gute Möglichkeiten dabei.

Die besten: Nach Flanke von Hauptmann konnte Jonathan Meier den Kopfball aus fünf Metern nicht mehr entscheidend drücken, drüber.

Dann Arslan fast mit dem Pausenpfiff. Conteh war rechts durchgebrochen, passte wunderbar auf "Ahmo" zurück. Doch statt das Leder aus elf Metern direkt zu nehmen, nahm er es an und scheiterte dann am ausgestreckten Bein von Sascha Mockenhaupt.

Dynamo verzweifelt in Problemzone: "Am Ende muss der Ball ins Tor"
Dynamo Dresden Dynamo verzweifelt in Problemzone: "Am Ende muss der Ball ins Tor"

Dynamo spielte den Vollgas-Fußball nach der Pause weiter. Wiesbaden kam nur gelegentlich zu Kontern, die aber allesamt entweder von den überragenden Paul Will oder Kyu-Hyun Park abgelaufen wurden.

Das Geschehen spielte sich in der Hälfte der Hessen ab. Die SGD schnürte Wiesbaden ein. Ecken, Freistöße, Flanken. Die Abschlüsse gingen knapp links vorbei, rechts vorbei oder es wurde im letzten Moment gezögert.

Niklas Hauptmann und Jakob Lemmer tüten den Sieg für Dynamo Dresden ein

Stefan Kutschke (2.v.l.) und Co. sprangen mit dem Sieg gegen Wiesbaden auf einen direkten Aufstiegsplatz.
Stefan Kutschke (2.v.l.) und Co. sprangen mit dem Sieg gegen Wiesbaden auf einen direkten Aufstiegsplatz.  © Lutz Hentschel

Doch dann belohnten sich die Sachsen. Ausgangspunkt war Kammerknecht, der einen Angriff abfing. Dann ging es schnell über Meier, Will und Hauptmann.

Der steckte durch auf Conteh, dessen Querpass klärte Robin Heußer, aber mit einer artistischen Einlage bugsierte "Haupe" den Abpraller an den Innenpfosten und rein - 2:1 (70.). Eine Energieleistung!

Hauptmann konnte sich über sein erstes Saisontor nicht so richtig freuen, geplagt von Krämpfen blieb er zunächst liegen, doch es ging weiter.

Jetzt war das Stadion komplett "on fire" und die Mannschaft auf dem Rasen. Sie verwaltete nicht, sondern stürmte weiter, ging auf das 3:1. Das ließ genau zehn Minuten auf sich warten.

Der eingewechselte Jakob Lemmer fing 30 Meter vorm Tor einen Pass ab und spielte auf Kutschke. Er auf den ebenfalls eingewechselten Dennis Borkowski, er zurück auf Lemmer - 3:1 (80.). Großartig! Und das Stadion explodierte.

Statistik zum Drittliga-Spiel zwischen Dynamo Dresden und Wehen Wiesbaden

Dynamo Dresden - SV Wehen Wiesbaden 3:1 (1:1)

Dynamo Dresden: Drljaca - Kammerknecht, Lewald, Knipping, Park - A. Arslan, Will (87. Akoto), N. Hauptmann (87. R. Becker) - C. Conteh (72. Lemmer), Kutschke (90.+1 Schäffler), Meier (72. Borkowski)

SV Wehen Wiesbaden: Stritzel - Mrowca, Reinthaler (83. Carstens), Gürleyen - Mockenhaupt, B. Jacobsen (83. Bossu), Heußer (77. Iredale), Ezeh - Wurtz (64. E. Taffertshofer), Hollerbach (64. Froese) - Prtajin

Schiedsrichter: Benjamin Cortus (Röthenbach (Pegnitz))

Zuschauer: 29.693

Tore: 1:0 A. Arslan (11.), 1:1 Prtajin (14./Foulelfmeter), 2:1 N. Hauptmann (70.), 3:1 Lemmer (80.)

Gelbe Karten: Will (7), N. Hauptmann (9) / Hollerbach (5), Reinthaler (7)

Titelfoto: Lutz Hentschel

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