Dresden - Jakob Lewald gesperrt (24), Claudio Kammerknecht (23) auf der Position in der rechten Viererkette mit dem Prädikat "besonders wertvoll" versehen. Es könnte endlich die Zeit von Kevin Ehlers (22) in der Innenverteidigung kommen. "Ich hoffe. Ich habe lange genug gewartet, bin heiß", sagt er.

Wer aufs Alter von "Ehle" schaut, der staunt immer so ein bisschen. Der Junge ist erst 22 und doch schon lange dabei. Seine vierte Saison ist es bei den Profis, er ist mit der Dienstälteste bei Dynamo Dresden. Aber es ist nicht seine Spielzeit bisher.

Bis auf einen Infekt vor dem Spiel in Dortmund stand er immer im Kader, aber selten lange auf dem Platz. Neunmal Startelf, zehnmal eingewechselt.

Was für Dynamo gut ist, die stabilen Innenverteidiger Lewald, Kammerknecht und Tim Knipping (30), war für ihn schlecht. Ehlers stand meist hintendran. Bis jetzt.

Dynamo Dresden Dynamo-Favorit ein "super Trainer": Wiedersehen mit Kammerknecht in Dresden?

Bereit ist er, gegen Mannheim zu beginnen: "Wenn es so kommen sollte, freue ich mich drauf." Doch für ihn zählt nicht seine persönliche Bilanz, sondern die der Mannschaft.

"Die nächsten Spiele sind Partien gegen Gegner von oben. Es werden heiße Duelle. Wir spielen eine super Rückrunde, wollen nach der Niederlage in Saarbrücken wieder in die Spur kommen, wollen die drei Punkte. Das ist alles, was zählt", so Ehlers.

Und trotz seiner jungen Jahre hat er bereits eine Menge Erfahrung. In zwei Spielzeiten 2. Liga musste er mit Dynamo jeweils runter.

Im zweiten Jahr 3. Liga spielt er zum zweiten Mal um den Aufstieg mit. Was ist nervlich einfacher zu stemmen: Kampf gegen den Abstieg oder um den Aufstieg?

"Schon oben mitzuspielen. Das auf jeden Fall. So wie es im Vorjahr war, ist es noch einmal einen Tick schwieriger, weil du in so einer Negativspirale bist. Du hoffst ständig, dass du irgendwann mal einen Sieg holst", antwortet Ehlers. "Jetzt siehst du Woche für Woche, hier ist viel möglich. Du bist mehr im Flow. So ist es natürlich einfacher."

Dynamo Dresden Umdenken bei Paul Will! Bleibt der Dynamo-Motor jetzt auch ohne Aufstieg?

Wobei man auch im Aufstiegskampf eine Menge verlieren kann. "Klar, das kannst du immer. Aber das muss aus dem Kopf raus. Wir müssen befreit aufspielen und wollen so weitermachen."

Wollen statt müssen - das ist mental ein ganz großer Unterschied. Leichtigkeit statt Verkrampfung. Ehlers und Co. können das am Sonnabend gegen Mannheim umsetzen. Lange genug darauf gewartet hat er.