Dynamo-Stürmer Kutschke macht klar: "Die ganze Mannschaft muss ekliger werden!"

Dresden - Er kam spät ins Spiel, hätte aber trotzdem zum Matchwinner für Dynamo Dresden werden können. Doch statt Freude und Erleichterung gab's von Stefan Kutschke (34) nach dem Unentschieden gegen Meppen wieder nur kritische Töne.

In der 71. Minute war Stefan Kutschke (34, l.) nach der Flanke von Dennis Borkowski (20) mit dem Kopf zur Stelle ...
In der 71. Minute war Stefan Kutschke (34, l.) nach der Flanke von Dennis Borkowski (20) mit dem Kopf zur Stelle ...  © imago/Dennis Hetzschold

"Man kann auch irgendwann nicht mehr davon sprechen, dass das Jahr 2022 nicht so gut lief. Das ist vorbei", legte der SGD-Stürmer den Finger wieder direkt in die Wunde, hatte aber danach auch keine schnelle Lösung für das ewig währende Kopfproblem parat: "Ich weiß nicht, woran das liegt, dass die Angst etwas zu verlieren größer ist, als der Wunsch, zu gewinnen."

Eines ist aber nicht nur für Kutschke klar: "Das muss man lernen! Andere Mannschaften machen das vor, wenn du was erreichen willst."

Wie der SV Meppen am Sonntag. Pflichtspiele vor 23.000 Zuschauern in Liga drei sind eben doch etwas anderes als Testspiele in der Wintervorbereitung. Dynamos Spielern gelingt es scheinbar noch immer nicht, den Wettbewerbs-Modus anzunehmen.

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Kutschke fordert daher auch: "Die ganze Mannschaft muss ekliger werden. Ein Gegner, der hierher kommt, darf keine Lust mehr haben. Nach dem Motto: In Dresden ist es schwer, oder Dynamo kommt, aber das ist brutal schwer", so der 34-Jährige.

"Das ist aber vom Typ abhängig. Bin ich dreckig oder bin ich eher introvertiert? Man muss aber festhalten: In dieser Herangehensweise sind uns andere Mannschaften voraus."

... und netzte zur viel umjubelten Führung ein. Allein sie hielt nicht bis zum Abpfiff.
... und netzte zur viel umjubelten Führung ein. Allein sie hielt nicht bis zum Abpfiff.  © imago/Dennis Hetzschold

Stefan Kutschke zeigt sich auch selbstkritisch

Wieder einmal muss Routinier Stefan Kutschke (34) mahnend den Finger heben.
Wieder einmal muss Routinier Stefan Kutschke (34) mahnend den Finger heben.  © Lutz Hentschel

Nach seiner Einwechslung in der 58. Minute wurde zumindest deutlich, was Dynamo zuvor noch fehlte: Das Einfache führte zum (zwischenzeitlichen) Erfolg.

Nach der Flanke von Dennis Borkowski (20) aus dem Halbfeld war mit Kutschke mal ein Abnehmer im Zentrum und der Ball zappelte direkt im Netz.

Die Sturmspitze kam aber nur von der Bank: "Ich bin spät wieder zur Mannschaft gekommen und kann das einordnen. Es ist auch nicht so, dass wenn ich auf der Bank sitze, dass ich denke, ich gehöre nicht mehr dazu. Es wird alles dem Erfolg der Mannschaft untergeordnet, egal wie lange du spielst."

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Bei seiner Kritik nimmt sich der Vizekapitän auch nicht raus. Denn Kutschke hätte zwölf Minuten nach seinem Führungstor das 2:0 machen müssen.

Panagiotis Vlachodimos (31) setzte sich entlang der Torauslinie klasse durch, passte zurück, doch Kutschke zielte zu zentral: "Da geht es weiter. Es geht ja nicht nur um das Verteidigen des Gegentors. Dort muss das zweite Tor fallen. Den Vorwurf muss ich mir gefallen lassen."

Titelfoto: Lutz Hentschel

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