Dynamo sucht "Spieler, die mit Druck umgehen können"

Dresden - Eigentlich war sie doch verflogen, doch nach dem Unentschieden gegen Meppen ist sie wieder in aller Munde: die Angst vor dem Verlieren. Scheinbar können die Spieler von Dynamo Dresden nicht mit Druck umgehen.

SGD-Coach Markus Anfang (48) kennt die hohen Erwartungen bei Traditionsvereinen.
SGD-Coach Markus Anfang (48) kennt die hohen Erwartungen bei Traditionsvereinen.  © Lutz Hentschel

"Wenn man darüber spricht, dass wir auch ein Stück weit ein Ausbildungsverein sein wollen, du junge Spieler entwickelst, dann ist Dresden sicherlich auch eine große Herausforderung", erklärte auch Markus Anfang (48) bereits im Wintertrainingslager.

"Das ist aber jeder Traditionsverein. Hier ist es vielleicht aufgrund der aktuellen Situation noch einmal speziell, weil die Spieler nicht die Zeit haben, sich in Ruhe zu entwickeln. Man will mit diesem Namen natürlich auch erfolgreich sein."

Der Sieg gegen Meppen hätte der erste Schritt sein können, doch selbst eine Führung sorgt bei den Dynamos nicht mehr für die notwendige Gelassenheit.

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Kommen die Spieler mit dem Druck in Dresden nicht klar? "Ich glaube schon, dass es hier Druck ist. Eigentlich ist so ein Umfeld ja was Gutes", gibt Kaderplaner Kristian Walter (38) zu.

"Vielleicht sollten wir aber nicht dahin kommen, dass es weniger Druck wird, sondern dass wir Spieler finden, die mit dem Druck umgehen können."

Der Druck bei Dynamo Dresden ist groß

Kristian Walter (38, r.) und Sportgeschäftsführer Ralf Becker (52) müssen bei der Spielersuche umdenken.
Kristian Walter (38, r.) und Sportgeschäftsführer Ralf Becker (52) müssen bei der Spielersuche umdenken.  © Lutz Hentschel

Im aktuellen Transferfenster wird wohl nicht mehr viel passieren, spätestens für die neue Saison ist aber klar: "Das ist ja auch ein Thema in der Gesellschaft. Widerstandsfähigkeit wird gefühlt immer weniger. Wir sollten uns mehr nach Spielern umschauen, die schon vor ähnlichen Kulissen gespielt haben, die das nicht erdrückt", skizziert Walter.

Immerhin muss man festhalten, dass der Großteil der Fans trotz der derben Enttäuschung am Sonntag ein feines Gespür für die Situation hatte. Nach den unüberhörbaren Pfiffen direkt nach dem Abpfiff, gab es bei der Verabschiedung der Spieler vor dem K-Block aufmunternde Gesänge.

Vielleicht hilft ja auch das in Zukunft ein wenig. Denn Angst ist immer ein schlechter Berater – auch am Sonntag beim VfB Oldenburg.

Titelfoto: Lutz Hentschel

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