Dynamos langer Marsch zum Aufstieg: "Irgendwann musst du daraus lernen"

Dresden - Schnell sah es in dieser Saison so aus, als würde Dynamo Dresden souverän in die 2. Bundesliga marschieren. Dass dieser lange Marsch über 38. Spieltage nicht einfach mal so von der Hand geht, haben die vergangenen zwei 0:1-Niederlagen binnen sieben Tagen gezeigt.

Durch eine Fehlerkette brachten sich die Dynamos gegen Regensburg in der Nachspielzeit um den Lohn.
Durch eine Fehlerkette brachten sich die Dynamos gegen Regensburg in der Nachspielzeit um den Lohn.  © Lutz Hentschel

"Ich habe mir immer auf die Fahne geschrieben, keinen Spieler zu verändern. Ich will sie besser machen. Unsere Aufgabe ist es, ihnen Hilfestellungen zu geben, wie sie noch mehr Torgefahr ausstrahlen oder gegen den Ball arbeiten können", hatte Markus Anfang (49) vor der Niederlage gegen Jahn Regensburg gesagt.

Bisher hat Dynamos Coach da in vielen Punkten auch Wort gehalten. Denn seit dem 4. Spieltag thronte die SGD auf dem Spitzenplatz, unterbrochen nur zweimal von Platz zwei.

Dynamos Bilanz im Jahr 2023 spricht für sich: 37 Spiele, 25 Siege, fünf Unentschieden und sieben Niederlagen. Keine Mannschaft in der 3. Liga hat auch nur annähernd so viele Punkte geholt, wie die SGD - 80!

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Dahinter folgen Saarbrücken und Aue mit 58 und 56 Punkten. Auf Platz vier rangiert der nächste Gegner, der SC Verl (54).

Die Ostwestfalen werden zur nächsten echten Nagelprobe. Denn mit 27 Zählern liegt das Team um Drittliga-Topscorer und Dynamo-Leihgabe Oliver Batista Meier (22) derzeit sieben Punkte hinter Schwarz-Gelb auf dem Relegationsplatz drei.

Seit acht Spielen ist der SC Verl ungeschlagen, sechs davon wurden gewonnen - zuletzt viermal in Serie.

Dynamo Dresden muss aus den gemachten Fehlern lernen

Trainer Markus Anfang (49, 3.v.l.) und sein Kapitän Stefan Kutschke (35, r.) wollen ihre Truppe schnell wieder zurück in die Spur bringen.
Trainer Markus Anfang (49, 3.v.l.) und sein Kapitän Stefan Kutschke (35, r.) wollen ihre Truppe schnell wieder zurück in die Spur bringen.  © Lutz Hentschel

Verl ist aktuell in Topform und am Sonntag wird sich zeigen, ob Dynamos zwei Niederlagen am Stück nur eine kleine Delle bedeuten, oder ob dem Anfang-Team ausgerechnet vor der Winterpause die Puste ausgeht.

Wichtig ist es, dass die SGD aus den Fehlern der vergangenen Wochen schnell lernt. Gegen Regensburg machten Anfang vor allem die (immer mal wiederkehrende) Schwäche im Abschluss und die Fehlerkette am eigenen Strafraum, die zum Eckball vor dem 0:1 führte, Kopfschmerzen.

"Lernen ist ein ganz großer Aspekt. Irgendwann musst du dich fragen, ob du nun weiter bist", gibt auch Stefan Kutschke (35) zu: "Irgendwann musst du daraus lernen, sonst wirst du es nicht schaffen, da oben zu stehen!"

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Für Sorgen ist es noch zu früh. Doch Dynamos Kapitän stellt auch klar: "Wir wollen uns schon darüber definieren, dass wir die bessere Mannschaft, wenn nicht die beste sind!"

In Verl gibt es eine neue Chance dazu.

Titelfoto: Lutz Hentschel

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