Dynamo: Entscheidung zu Coach Alexander Schmidt fällt Sonntag!

Dresden - "Im Fußball baut man dir schnell ein Denkmal, aber genauso schnell pinkelt es man an." Dieser Spruch stammt von Trainer-Ikone Hans Meyer (79) - und trifft für Dynamo Dresdens Coach Alexander Schmidt (53) absolut zu.
Trainer Alexander Schmidt (53) - fliegt er oder nicht? Nach dem Abschneiden der Dynamos in den vergangenen Wochen wäre ein Rausschmiss gerechtfertigt.
Trainer Alexander Schmidt (53) - fliegt er oder nicht? Nach dem Abschneiden der Dynamos in den vergangenen Wochen wäre ein Rausschmiss gerechtfertigt.  © Picture Point/Gabor Krieg

Im Sommer der König, nun der Knecht. Der Aufsichtsrat und Sportgeschäftsführer Ralf Becker (51) tagten am Samstag den ganzen Tag. Die Entscheidung fällt laut Pressesprecher Ronny Zimmermann am Sonntag.

Schmidt war leer am Freitagabend im Holstein-Stadion nach dem 1:2 in Kiel. Er stellte sich zwar erneut hinter sein Team, das durchaus den Willen gezeigt hatte, die Partie zumindest nicht zu verlieren.

Aber der Coach warf ihr auch das erste Mal offen "Unvermögen in einigen Situationen" vor. Nach der sechsten Pflichtspielniederlage in Folge wirkte der 53-Jährig dennoch einsilbig und kurz angebunden. Er hatte nichts mehr zu sagen.

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Wann genau kam der Punkt, als Dynamo das Siegen verlernte? Diese Frage wird sich Schmidt sicher immer wieder stellen. War es das 0:3 gegen den SC Paderborn 07, der später Knockout beim 1:2 in Heidenheim oder doch das 0:1 beim SV Darmstadt 98 in Überzahl? Eher war es die 15. Minute beim 3:1 in Rostock.

An der Ostsee an jenem 21. August zog sich Tim Knipping (28) einen Kreuzbandriss zu. Er, der überragende Mann das Jahres 2021.

Dynamo Dresdens Coach Alexander Schmidt wollte Toni Leistner, bekam ihn aber nicht!

Rostock, 21. August: Tim Knipping (28, l.) humpelt - begleitet von Physiotherapeut Korbinian Dötter - Richtung Kabine. Mit dem Aus des Abwehrchefs begann der Absturz der Dresdner.
Rostock, 21. August: Tim Knipping (28, l.) humpelt - begleitet von Physiotherapeut Korbinian Dötter - Richtung Kabine. Mit dem Aus des Abwehrchefs begann der Absturz der Dresdner.  © Picture Point/Gabor Krieg

Seinen Verlust konnte Dresden bisher nicht im Ansatz ersetzen. Beim FC Hansa schlug sich das noch nicht nieder, aber danach. Knipping war der Leader auf dem Feld und daneben.

Das Mentalitätsmonster, das die Ärmel hochkrempelte, seine Mannen mitriss und sogar entscheidende Tore machte. Schmidt wusste schon damals kurz nach der Diagnose, dass es schwer werden wird, "Knipser" zu ersetzen.

"Tims Ausfall wiegt schwer. Er war an den ersten drei Spieltagen dreimal in der Elf des Tages. Das sagt alles über seine Leistungen."

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In den folgenden Wochen betonte er es immer wieder, wie sehr der 28-Jährige fehlt. "Wir können ihn nicht 1:1 ersetzen."

Er wollte Toni Leistner (31) als adäquaten Knipping-Ersatz holen, das war dem Verein zu teuer. Im Nachhinein ein Fehler. Genauso die Posse um die Nicht-Verpflichtung von Ibrahima Traoré (33).

Beide Spieler hätten Dynamo gutgetan. Schmidt bekam sie nicht - und muss es jetzt ausbaden.

Titelfoto: Picture Point/Gabor Krieg

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