Dynamo-Kapitän Knipping erinnert sich an die Stärken des SV Sandhausen: "Das nutzt der Verein aus!"

Dresden - Seit der Saison 2011/12 spielt der SV Sandhausen durchgehend in der 2. Bundesliga. Immer gehörte der Verein zu den potenziellen Abstiegskandidaten, immer konnte er sich retten. Wie der SVS das geschafft hat und was ihn ausmacht, weiß Dynamo Dresdens Kapitän Tim Knipping (29). Er hat selbst drei Jahre am Hardtwald gespielt. Am Sonntag kehrt er mit Dresden zurück.

Dynamo-Kapitän Tim Knipping (29) kehrt am Sonntag in seine alte Heimat zurück. Drei Jahre lang spielte er für den SV Sandhausen. Er kennt den Verein aus dem Effeff.
Dynamo-Kapitän Tim Knipping (29) kehrt am Sonntag in seine alte Heimat zurück. Drei Jahre lang spielte er für den SV Sandhausen. Er kennt den Verein aus dem Effeff.  © Lutz Hentschel

Er kennt die Vorzüge des SVS. Da wäre zum einen die mediale Ruhe. Sandhausen liegt vor den Toren Heidelbergs. Bis nach Sinsheim sind es 35 Kilometer, 45 nach Karlsruhe, 100 nach Frankfurt am Main und 110 nach Stuttgart. Für den Verein interessiert man sich im Umkreis vieler großer Fußball-Standorte nur so am Rande.

"Die mediale Ruhe ist ein Vorteil für junge Spieler, wie ich es damals war", sagt Knipping. "Da prasselt nicht so viel auf die Jungen ein. Du hast eine gute Möglichkeit, dich weiterzuentwickeln. Da spreche ich aus Erfahrung."

Der zweite Punkt ist extrem wichtig: Sandhausen weiß immer, dass es nur um den Klassenerhalt geht. "Das wird klar so kommuniziert. Das ist ein Vorteil gegenüber anderen Mannschaften, die andere Ziele hatten, aber im Laufe der Saison unerwartet in die Situation Abstiegskampf geraten", erklärt der 29-Jährige.

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"Das ist eine ganz spezielle Situation und die löst Sandhausen gut", so der SGD-Kapitän.

"Es ist von außen nicht der attraktivste Standort, aber das nutzt der Verein aus"

Tim Knipping (r.) gegen Pascal Testroet (31) - das Duell gibt es sicher auch am Sonntag wieder. Nur haben jetzt beide andere Trikots an. Knipping ist jetzt Dynamo-Kapitän, Testroet schießt seine Tore für Sandhausen.
Tim Knipping (r.) gegen Pascal Testroet (31) - das Duell gibt es sicher auch am Sonntag wieder. Nur haben jetzt beide andere Trikots an. Knipping ist jetzt Dynamo-Kapitän, Testroet schießt seine Tore für Sandhausen.  © picture point/Sven Sonntag

Der dritte Punkt: Sandhausen ist mit Aue der kleinste Ort der 2. Liga und damit seit Jahren Underdog. Wer nach Sandhausen kommt und die Idylle sieht, der denkt schon mal, das geht mit links und 40 Grad Fieber. Selten sind mehr als 6000 oder 7000 Zuschauer da.

"Es ist von außen nicht der attraktivste Standort, aber das nutzt der Verein aus. Manche fahren hin und sind vielleicht nicht so fokussiert, als wenn sie zu uns ins Stadion fahren mit 30.000 Fans. Da hat der eine oder andere weniger Bock zu kicken. Das nutzt Sandhausen aus, die Jungs spielen Woche für Woche da", so Knipping.

Das alles wird er seinen Jungs mit auf den Weg geben. Das ungewöhnliche, fast schon dörfliche Flair muss Dynamo annehmen, um zu siegen. "Ich will die drei Punkte unbedingt", powert der Käpt'n.

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Er motiviert sein Team auch mit einer kulinarischen Belohnung. Seit seiner Zeit in Sandhausen betreibt er mit Freunden in Heidelberg ein italienisches Restaurant. Gewinnt Dynamo, wird dort eingekehrt. "Die Tische sind bestellt", schmunzelt der "Knipser".

Titelfoto: Lutz Hentschel

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