Dynamo-Kapitän Knipping nach nicht gegebenen Elfern: "Sind verarscht worden"

Dresden - So richtig wusste man nach dem Abpfiff nicht, was war das nun eigentlich? Fisch oder gar Fleisch war es am gestrigen Samstag nicht, Schonkost konnte man das 1:1 der SGD gegen den SC Freiburg II. aber auch nicht nennen.

Nicht nur Tim Knipping (29, l.) beschwerte sich am Ende bei Schiedsrichter Nico Fuchs (27).
Nicht nur Tim Knipping (29, l.) beschwerte sich am Ende bei Schiedsrichter Nico Fuchs (27).  © Lutz Hentschel

Umso einfacher also, dass man seine Emotionen voll und ganz auf Schiedsrichter Nico Fuchs (27) lenken konnte.

Macht man zwar nicht, denn am Ende hat man etwas mehr als 90 Minuten Zeit, ein Spiel für sich zu entscheiden. Zudem sind auch Schiedsrichter Menschen, die nun einmal Fehler machen.

Dennoch muss man festhalten: Fuchs hat Dynamo (mindestens) zwei klare Elfmeter verwehrt.

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"Wir sind verarscht worden", wütete Tim Knipping (29) nach der vierten sieglosen Partie hintereinander. "In der Halbzeit spreche ich ihn an, da sagt er 'sorry, habe ich nicht gesehen', kurz vor Schluss bekommt 'Kutsche' den Fuß klar ins Gesicht. Selbst der Gegenspieler sagt, klarer Elfmeter. Die Bilder beweisen alles!"

In der 4. Minute wurde Manuel Schäffler (33) klar von Philipp Treu (21) am Fuß getroffen, kam so zu Fall, aber die Pfeife blieb stumm. "Von all den Elfmetern gegen mich wohl der klarste", ärgerte sich der Gefoulte. "Klarer geht es einfach nicht."

Dynamo-Coach Anfang sucht die Schuld nicht beim Schiedsrichter

Stefan Kutschke (34) bekam kurz vor Schluss den Fuß von Sandrino Braun-Schumacher (34) ins Gesicht. Auch hier hätte man pfeifen können.
Stefan Kutschke (34) bekam kurz vor Schluss den Fuß von Sandrino Braun-Schumacher (34) ins Gesicht. Auch hier hätte man pfeifen können.  © Robert Michael/dpa/ZB

Strittiger dagegen die Szene nur wenige Sekunden vor dem Abpfiff: Nach einem abgewehrten Eckball spitzelte Patrick Weihrauch (28) das Spielgerät noch einmal in den Strafraum, Stefan Kutschke (34) tauchte zum Flugkopfball ab, bekam dabei den Fuß von Sandrino Braun-Schumacher (34) ins Gesicht.

Der (Fast-)Sünder zeigte sich reuig, zur Wahrheit gehört aber auch, dass Kutschke den Kopf weit unten hatte.

Den Strafstoß kann man trotzdem geben. "Der erste ist ganz klar einer, da gibt es keine Diskussion. Zweite Halbzeit haben wir eine Standardsituation, die mit der Hand abgewehrt wird. Das ist auch ein klarer Elfmeter, wie auch der dritte", stellte Markus Anfang (48) fest.

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Dynamos Coach wollte aber keine Schuld beim Schiedsrichter suchen. So falsch, wie der Unparteiische auch die Situationen bewertete, er trägt nicht die Hauptschuld.

Übrigens auch nicht daran, dass Knipping am Dienstag in Wiesbaden aufgrund der fünften Gelben Karte fehlt. Auch wenn sich der Kapitän darüber massiv ärgerte: "Vielleicht berühre ich ihn minimal. Ein Foul, eine Karte. Kotzt mich an, aber jetzt müssen die Jungs es ohne mich regeln!"

Titelfoto: Lutz Hentschel

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