Dynamo Dresden: Anfang heute Tribünengast statt Trainer

Dresden - Für Markus Anfang (48) ist es ein Novum, Dynamos Coach wird erstmals in seiner Trainerkarriere sein Team nicht von der Seitenlinie aus betreuen. "Das ist eine ungewohnte Situation. Als Spieler habe ich mal eine Rote Karte bekommen, war aber nie gelbgesperrt. Das ist das erste Mal für mich", gab der 48-Jährige zu.

Im Hinspiel in Mannheim sah Dynamo-Trainer Markus Anfang die Gelbe Karte von Schiedsrichter Robin Braun. Nach der insgesamt vierten ist er nun gesperrt. Er verfolgt heute das Spiel von der Tribüne aus.
Im Hinspiel in Mannheim sah Dynamo-Trainer Markus Anfang die Gelbe Karte von Schiedsrichter Robin Braun. Nach der insgesamt vierten ist er nun gesperrt. Er verfolgt heute das Spiel von der Tribüne aus.  © Imago / Jan Huebner

Weil Anfang vergangene Woche in Saarbrücken seine vierte Gelbe Karte gesehen hatte, muss er am Sonnabend gegen Waldhof Mannheim (14 Uhr) auf der Tribüne Platz nehmen.

Jeweils 30 Minuten vor und nach der Partie darf er sich nicht in den Katakomben des Rudolf-Harbig-Stadions und nahe dem Platz aufhalten oder gar Kontakt zur Mannschaft aufnehmen.

Dennoch wird es im Ablauf vor dem Spiel keine großartigen Änderungen geben. Selbst die Interviews im Vorfeld bei MagentaSport und dem MDR - die beide das Spiel live übertragen - wird Anfang noch führen.

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Auch die Trainingswoche habe die Sperre nur wenig beeinflusst, da "Florian Junge und ich ohnehin dieselbe Sprache sprechen", so Anfang. In der Saison 2012/13 haben sich die beiden bei Bayer Leverkusen kennengelernt, arbeiten seitdem gemeinsam zusammen.

"Er kennt alle Abläufe und coacht im Training genauso viel rein wie ich."

Florian Junge und Heiko Scholz coachen Dynamo gegen Waldhof Mannheim

Ob Dynamo-Coach Markus Anfang (48, l.) seinen beiden Co-Trainer Florian Junge (36, M.) und Heiko Scholz (57) gerade zeigt, wo er heute Platz nehmen wird? Junge und Scholz stehen heute in der Verantwortung.
Ob Dynamo-Coach Markus Anfang (48, l.) seinen beiden Co-Trainer Florian Junge (36, M.) und Heiko Scholz (57) gerade zeigt, wo er heute Platz nehmen wird? Junge und Scholz stehen heute in der Verantwortung.  © Lutz Hentschel

Junge (36) und Heiko Scholz (57) werden das Team über die 90 Minuten plus x von der Seitenlinie aus betreuen.

In seiner unwiderstehlichen Art bezeichnete Scholz seine beiden Kollegen ohnehin als "wie ein Kopp und ein Arsch", wie Anfang scherzhaft berichtet.

Er muss auf der Tribüne Platz nehmen, weiß aber noch nicht wo genau.

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Denn für die Sitznachbarn könnte es leicht anstrengend werden: "Ich kann ja nicht auf der Tribüne rumhampeln und rumspringen. Am Ende sieht es noch so aus, als dass ich coache. Ich muss weit genug weg sein und hoch genug sitzen", sagt Anfang und gibt zu, dass er sich disziplinieren muss.

"Weil ich auch schon gelbe Karten wegen Coachings bekomme habe, nicht aufgrund von Reklamieren. Manchmal ist das schwer zu unterscheiden."

Zum Beispiel beim Hinspiel Ende Oktober in Mannheim. Bei der 1:2-Niederlage legten sich die Dynamos die beiden Gegentore quasi selbst ins Netz, die Aufholjagd kam zu spät. Schwarz-Gelb fordert Revanche. Anfang findet es gut, "wenn die Jungs so sind.

Denn es zeigt, dass sie unbedingt wollen. Wir machen eine gute Entwicklung durch und entwickeln uns trotz Rückschlägen weiter. Jetzt können sie zeigen, dass sie es besser können, und ich habe auch überhaupt nichts dagegen, wenn wir es besser machen."

Titelfoto: Lutz Hentschel

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