Dynamo-Verteidiger Chris Löwe warnt vor dem Mythos: "Wenn der 'Betze' brennt, dann brennt er!"

Dresden - 2016 hat Chris Löwe (33) den 1. FC Kaiserslautern nach über drei Jahren und 99 Zweitligaspielen verlassen. Zurück kehrte er noch nie.

Im Fokus der Medien, die selbst aus der Pfalz nach Dresden reisten: Chris Löwe (33) stand Rede und Antwort. Er berichtete auch über seine Zeit beim 1. FC Kaiserslautern.
Im Fokus der Medien, die selbst aus der Pfalz nach Dresden reisten: Chris Löwe (33) stand Rede und Antwort. Er berichtete auch über seine Zeit beim 1. FC Kaiserslautern.  © Lutz Hentschel

Beim Drittliga-Auftakt vor knapp zwei Jahren fehlte er bei den Roten Teufeln wegen einer Sperre. Diesmal will er dabei sein, obwohl er mit vier Gelben Karten ins letzte Saisonspiel gegen den FC Erzgebirge Aue geht.

"Ich weiß um die Situation", lacht er: "Ich werde den Betzenberg nicht noch einmal verpassen."

Was Kaiserslautern ausmacht, erfährt jeder in Deutschland in diesen Tagen. Eine Trainerentlassung als Dritter der 3. Liga vor der Relegation, das schaffen nicht viele.

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Der Verein ist unruhiger als Dynamo Dresden - und das will etwas heißen. "Das ist wieder irgendwie typisch 'Betze'", sagt Löwe. "Für uns macht es das schwieriger, da wir es nicht mehr so gut einschätzen können."

Für Marco Antwerpen (50) übernahm ausgerechnet der Ex-Auer Dirk Schuster (54). Gegen seine Teams hat Löwe mit Lautern und Dresden schon etliche Schlachten geschlagen.

"Da weiß man grundsätzlich erst einmal, was auf einen zukommt. Da kommt keine Mannschaft, die hinten 95-mal probieren wird, aus dem eigenen Strafraum herauszuspielen. Es wird relativ einfach, relativ klar, mit einer guten Dynamik und Wucht. Darauf müssen wir uns einstellen."

Dynamo Dresdens Chris Löwe weiß um die Dynamik, die der Betzenberg entfachen kann

Chris Löwe (33, r.), hier gegen John-Patrick Strauß (26), im Hinspiel beim FC Erzgebirge in Aue. Ins Rückspiel am Sonntag geht er mit vier Gelben Karten.
Chris Löwe (33, r.), hier gegen John-Patrick Strauß (26), im Hinspiel beim FC Erzgebirge in Aue. Ins Rückspiel am Sonntag geht er mit vier Gelben Karten.  © picture point/Sven Sonntag

Worauf sich die Mannschaft noch einstellen muss, ist eben der Mythos dieses Bergs in der Pfalz. 48.000 Fans werden da sein, 90 Prozent davon werden ihr Team nach vorn brüllen.

Im Fritz-Walter-Stadion sind schon Spiele gedreht worden, die längst entschieden waren. Löwe kennt diese Wucht. Kann er seinen jungen Mitspielern etwas die Angst davor nehmen?

"Die werde ich ihnen nicht nehmen können. Das ist ein besonderes Stadion, das eine ganz besondere Dynamik entfachen kann. Wenn der 'Betze' brennt, dann brennt er. Wir müssen dafür sorgen, dass dies nicht passieren wird."

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Denn der 33-Jährige weiß auch aus eigener Erfahrung, dass die Stimmung schnell ins Gegenteil umschlagen kann. Man kann den heißblütigen Pfälzern auch den Stecker ziehen.

"Das ist genau der andere Punkt. Wir haben die Chance, das für uns zu nutzen. Das kann auch ganz schnell zur Last der Heimmannschaft werden. Ich hoffe, dass es kommenden Freitag so aussehen wird."

Ein stilles Stadion und ein Sieg - für Chris Löwe wäre es der erste Schritt, in der 2. Bundesliga zu bleiben.

Titelfoto: picture point/Sven Sonntag

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