Dynamo wieder Tabellenführer! Aber Vorsicht ist geboten

Dresden - Aus sächsischer Sicht ist es eine Tabelle zum Einrahmen. Dresden auf Platz eins, Aue gleich dahinter. Die beiden sitzen auf den direkten Aufstiegsplätzen. Auch wenn sich wohl die allermeisten das auch nach dem 38. Spieltag so wünschen würden, es ist nur eine Momentaufnahme, wenn auch eine schöne. Dynamo ist erstmals seit dem 22. Spieltag der Vorsaison wieder Spitzenreiter, aber …

Tim Schreiber (22, l.) sah in München nicht immer gut aus, aber hier verhinderte er in der 86. Minute das 3:3, pariert den Schuss von Julian Guttau (24) mit dem Fuß.
Tim Schreiber (22, l.) sah in München nicht immer gut aus, aber hier verhinderte er in der 86. Minute das 3:3, pariert den Schuss von Julian Guttau (24) mit dem Fuß.  © picture point/Sven Sonntag

Es war nach dem 2:0 in Mannheim Ende Januar, dass die Schwarz-Gelben letztmals von ganz oben winkten. Der Arm starb danach mehr und mehr ab, zum Schluss grüßten andere vom Gipfel.

Das weiß jeder im Dynamoland und allein aus diesem Grund ist noch ein kleines bisschen Skepsis da, nicht zu schnell wieder zu hoch zu fliegen. Zumal die Mannschaft noch Fehler macht.

Apropos Fehler: Schon nach fünf Spieltagen ist ein Fakt zu sehen, den es in der Vorsaison nicht in diesem Maße gab. Dynamo nutzt jetzt auch die Unzulänglichkeiten der Gegner aus.

Dynamos Überangebot in der Abwehr: Drei Verteidiger, aber nur eine Minute Spielzeit
Dynamo Dresden Dynamos Überangebot in der Abwehr: Drei Verteidiger, aber nur eine Minute Spielzeit

Das 1:0 in Köln, als Hauptmann in eine zu kurze Kopfballrückgabe spitzte und einen Elfmeter herausholte, das 1:2 gegen Cottbus, als Energie-Kicker Maximilian Pronichev den Elfer verursachte, und nun die Tore zwei und drei in München.

Erst bediente Ex-Dynamo Leroy Kwadwo unfreiwillig Robin Meißner, dann angelte sich "Haupe" im 16er der Löwen den Ball nach einem Missverständnis der 60er. Das passt also, Dynamo ist in dieser Hinsicht extrem aufmerksam.

Aber es ist ein schmaler Grat zwischen Fehler ausnutzen und Fehler machen. Dynamo hat selbst noch zu viele Aussetzer im Spiel, um schon von ganz souveränen Auftritten zu sprechen.

Dynamo Dresden grüßt von der Tabellenspitze

Am Ende der nervenaufreibenden 90 Minuten waren alle Dresdner glücklich. Die Mannschaft hüpfte vor den eigenen Fans.
Am Ende der nervenaufreibenden 90 Minuten waren alle Dresdner glücklich. Die Mannschaft hüpfte vor den eigenen Fans.  © IMAGO/Oryk Haist

Tim Schreibers Patzer gegen Cottbus beim Tor zum 0:2, der Stellungsfehler von Lukas Boeder beim 0:2 in Aue oder eben die Partie in München. Der Gastgeber erzielte beide Tore nach unglücklichen Aktionen von Philip Heise und Schreiber, der danach noch zweimal verunsichert wirkte.

"Wir haben alles im Griff, passen bei einem Konter einmal nicht auf. Das 2:3 darf nicht passieren, da müssen wir drüber reden. Wir brauchen mehr Ruhe, mehr Entlastung, dürfen uns nicht von der Hektik anstecken lassen", umschreibt Hauptmann, was den Dynamos in einigen Phasen noch fehlt: "Wir müssen ehrlich sein, hintenraus haben wir viel Glück. Wir müssen daran arbeiten, das sauber und seriös zu Ende zu spielen."

Gelingt das Dynamo in Zukunft, dürfte keinem bei der spielerischen Stärke der Truppe bange sein. Dann könnte es Richtung Wunsch-Tabelle nach dem 38. Spieltag gehen. Zumindest für die SGD.

Titelfoto: IMAGO/Oryk Haist

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