Dynamos Heise stellt klar: "Kann nicht jeden Ball nach vorn dreschen, weil die Fans das wollen"

Dresden - 17 Punkte nach acht Spielen, Dynamo ist Tabellenführer - und das nach dem schwachen 0:0 daheim gegen Aachen. Das einzig Positive? "Das meine ich", sagte Philip Heise: "Es ist doch schön, dass wir Erster sind. Es gibt viel Kritik, aber da machen wir doch auch was richtig, oder?"

Philip Heise bei einer Ecke im Spiel gegen Aachen: Drei seiner ruhenden Bälle sorgten in der Schlussphase für drei richtig gute Chancen.
Philip Heise bei einer Ecke im Spiel gegen Aachen: Drei seiner ruhenden Bälle sorgten in der Schlussphase für drei richtig gute Chancen.  © DPA/Robert Michael

Damit hat er recht. Dass nicht alles golden glänzte, wusste auch er. Im Bemühen, die Angriffe aus der Abwehr heraus aufzubauen, wählte Dynamo auch gegen Aachen immer wieder die spielerische Variante.

Die Bälle wurden nicht einfach so nach vorn gebolzt und so das Mittelfeld mit langen Schlägen überbrückt.

Dresden spielte häufig hintenherum und suchte Lücken, die SGD wollte geduldig sein und wie zum Beispiel beim Tor zum 1:0 in Verl auf den richtigen Moment warten.

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Gegen die früh ins Pressing gehenden Gäste war das aber häufig mit hohem Risiko verbunden.

Etliche Pässe liefen quer durch den Strafraum, andere landeten in den Füßen der Aachener.

Dynamo Dresden: Philip Heise will "kein Ping-Pong-Spiel"

Lobte den Spielaufbau aus der Abwehr heraus: Philip Heise (r., im Duell gegen Soufiane El-Faouzi).
Lobte den Spielaufbau aus der Abwehr heraus: Philip Heise (r., im Duell gegen Soufiane El-Faouzi).  © Lutz Hentschel

Das gefiel den früh unruhig werdenden Fans nicht. "Fußball ist ein Geduldsspiel. Ich kann nicht jeden Ball nach vorn dreschen, weil die Fans das wollen. Da müssen sie auch etwas ruhiger bleiben auf den Rängen", so Heise.

"Wir versuchen, unser Spiel durchzuziehen mit Kontrolle, wollen kein Ping-Pong-Spiel. Deshalb hauen wir nicht jeden Ball nach vorn."

Trotzdem wurde es ab und an brenzlig: "Naja", holte der 31-Jährige tief Luft: "Ja, ich find's gut, dass wir so hinten herausspielen. Das zeugt von Selbstvertrauen. Wenn man ängstlich Fußball spielt, dann spielt man gehemmt. Dann kickt man nicht so hinten raus wie wir", gab er sich selbstbewusst.

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Allerdings ging auch nicht allzu viel nach vorn. Erst in den letzten Minuten erspielte sich Dresden gute Chancen gegen die kompromisslos zu Werke gehenden Gäste.

Aber da nicht im Kasten landete, blieb es beim torlosen Unentschieden. "Nicht jede Woche ist gleich, wir können nicht jede Woche drei Punkte holen. Die 3. Liga zeigt viel Leidenschaft. Aachen ist 90 Minuten marschiert, hatte eine gute Grundordnung, und wir haben es nicht optimal nach vorn durchziehen können", fand Heise.

"Es gelingt nicht, jede Woche zwei, drei Tore zu schießen." Jede Woche nicht, Freitag in Dortmund wäre es wieder gut. Eins mehr als der BVB würde aber auch schon reichen.

Titelfoto: Lutz Hentschel

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