Dynamos Probleme mit der Handlungs-Schnelligkeit

Dresden - "In der 2. Bundesliga hast du einfach weniger Zeit", hatte Thomas Stamm (42) schon vor der Partie gegen den Karlsruher SC gesagt. Und das Spiel hat mal wieder gezeigt, wie sehr Dynamo Dresdens Coach doch mal wieder recht hatte.

Standardsituationen - wie hier beim 1:1 - waren nur eines von Dynamos Problemen.
Standardsituationen - wie hier beim 1:1 - waren nur eines von Dynamos Problemen.  © imago/Jan Huebner

Die Geschwindigkeit - und vor allem Handlungsschnelligkeit, - mit der die Gäste die SGD beim 3:3 (1:2) in Halbzeit eins mitunter nass spielten, war quasi sinnbildlich.

Beispielhaft das 1:2 von Lilian Egloff (23, 37.) nach schwachem Pass von Jonas Oehmichen (21) auf Kofi Amoako (20). Drei Stationen nach der Balleroberung in wenigen Sekunden, da kam kein Dresdner im Kopf und mit den Füßen hinterher.

"Ich finde schon, dass man in der 2. Liga mitunter mehr Zeit hat", hielt der gesperrte Vinko Sapina (30) bei Sky in der Halbzeitpause dagegen. Aber: "Außer die Gegner pressen hoch, dann hat man natürlich wenig. Was aber auffällig ist: Fehler werden deutlich krasser bestraft. Das liegt natürlich an der individuellen Klasse der Gegner. Da muss man einfach weniger Fehler machen."

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Seine Kollegen machten vor 31.611 Fans im Rudolf-Harbig-Stadion insgesamt wieder viel zu viele, verschenkten damit den ersten Heimdreier der Saison. Der - mal wieder - viel zu schnelle Ausgleich (11.) nach eigener Führung von Nils Fröling (25, 8.) war das Resultat einer nicht gut verteidigten Standardsituation.

"Das machen wir nicht gut. Jetzt können wir wieder über den Zeitpunkt diskutieren, ob es zu früh oder zu spät ist. Am Ende des Tages müssen wir den Standard einfach besser verteidigen", gibt auch Stamm zu.

Hat Dynamo Dresden einen Punkt gewonnen oder zwei verloren?

Jonas Oehmichen (21, r.) konnte sich nur selten durchsetzen.
Jonas Oehmichen (21, r.) konnte sich nur selten durchsetzen.  © IMAGO/Ostseephoto

Nicht weniger wird ihm die erneute Karlsruher Führung durch Fabian Schleusener (33, 61.) ärgern, nach dem Christoph Daferner (27, 52.) zunächst ausglich. Die Aktion gegen Claudio Kammerknecht (26) war sicherlich gut gemacht, aber Sascha Risch (25) verteidigt auf Außen die Flanke einfach nicht.

"Das dritte Tor ist sehr ähnlich", so Stamm. "Wir wollen zu früh in den Druck gehen, also Balldruck hinkriegen, anstatt dass wir die Mitte zuerst schließen. Da müssen wir geduldiger werden, defensiv eine bessere Struktur finden."

Könnte aber sein, dass Risch da einige Wochen nicht mitwirken kann. Er musste nach einem unglücklichen Sturz auf die linke Schulter verletzt raus. "Er hat gehofft, die Schulter ist nur raus und dann wieder rein. War nicht so", erklärt Stamm.

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Dass Jakob Lemmer (25, 90.+2) trotzdem noch den Ausgleich machte, ist ein Zeichen für den Dresdner Kampfgeist. Also doch ein gewonnener Punkt oder aufgrund der Fehler eher zwei verlorene?

"Weder noch", so Stamm. "Mich beschäftigt das Spiel gegen den Ball. Ich sehe, dass wir mit dem Ball Lösungen haben, dass wir jeden Gegner vor Herausforderungen stellen können. Mich beschäftigen diese Themen, weil die dann dazu führen, wenn wir die besser machen, dass irgendwann Punkte kommen."

Titelfoto: IMAGO/Ostseephoto

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