Eigenes Haus, Stamm und Personal: Die vielen Baustellen des Sören Gonther

Dresden - Sören Gonther ist am Wochenende mit Familie in sein neues Haus in der Nähe von Kassel gezogen. Das ist mit viel Arbeit verbunden, mit Stress. Um alles normal zu bewältigen, sind Koordination und Logistik absolut notwendig. Die eine Baustelle hat er nun hinter sich, die nächste vor sich: Dynamo!

Links: Offiziell noch nicht in Amt und Würden. Im Hintergrund zieht der neue Sportgeschäftsführer Sören Gonther bereits die Fäden. // Rechts: Steht mit Sicherheit auf dem Prüfstand - Trainer Thomas Stamm machte in den letzten Wochen nicht immer eine glückliche Figur.
Links: Offiziell noch nicht in Amt und Würden. Im Hintergrund zieht der neue Sportgeschäftsführer Sören Gonther bereits die Fäden. // Rechts: Steht mit Sicherheit auf dem Prüfstand - Trainer Thomas Stamm machte in den letzten Wochen nicht immer eine glückliche Figur.  © Montage: Picture Point/Sven Sonntag, IMAGO/Team 2

Der 39-Jährige kann dann bei Dynamo gleich in diesem Tempo weitermachen. Da hat er in den nächsten Tagen und Wochen genug zu tun. Seit Montag ist er offiziell in Amt und Würden.

"Meine Vorfreude ist groß, wieder nach Dresden zurückzukehren. Ich habe die SGD in den zurückliegenden Jahren verfolgt und konnte Entwicklungen am Spielfeldrand hautnah begleiten", sagt er. Und aus diesen Entwicklungen wird er seine Maßnahmen ableiten. Er wird auch vor unpopulären nicht zurückschrecken. "Jetzt gilt es in der Zusammenarbeit gute Entscheidungen zu treffen", weist er auch schon daraufhin.

Das geht schon mit dem Trainer los. Thomas Stamm wirkt nach den letzten drei Pleiten am Stück angezählt und machte nicht immer die glücklichste Figur. Gerade Kiel warf Fragen auf. Warum wechselte er nach 74 Minuten beim Stand von 1:2 die defensiven Claudio Kammerknecht und Vinko Sapina ein statt gleich Christoph Daferner und Stefan Kutschke? Beide kamen erst zehn Minuten später. Das verwunderte.

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Die Spieler stehen hinter dem Coach. "Mit ihm ist alles gut", sagte Kofi Amoako nach dem Spiel. "Zu 100 Prozent. Wir als Spieler sind jetzt gefordert", beantwortete Christoph Daferner die Frage, ob Stamm noch der Richtige sei. "Er erreicht uns auf alle Fälle", konnte auch Konrad Faber nichts Negatives sagen. Sicher wird Gonther mit dem Mannschaftsrat sprechen und sich sein eigenes Bild machen. Aber auch er wird sich fragen, ob ein Trainerwechsel Sinn machen würde.

Weil: So oft bringt das keinen Erfolg. Kontinuität in einer Krise kann oft gewinnbringender sein. Und Stamm hat bewiesen, dass er ein Guter ist. Nur passte das Personal qualitativ nicht - deshalb auch seine stetigen Wechsel.

Dynamo Dresden: Gonther muss schauen, wer geht

Die Mannschaft nach dem Sieg in Bochum. Wer wird im Januar noch da sein, wer wird neu dazukommen?
Die Mannschaft nach dem Sieg in Bochum. Wer wird im Januar noch da sein, wer wird neu dazukommen?  © imago/osnapix

Stamm selbst hat noch Hoffnung, die Kurve zu bekommen. "Die Spiele sind sehr eng, die Jungs sind sehr klar. Die Energie, die ich jeden Tag spüre, gibt mir extrem viel Zuversicht, dass wir in der Rückrunde deutlich mehr Punkte einfahren können." Sechs müssen gleich zu Beginn her - gegen Fürth und in Magdeburg.

Sicher mit verändertem Personal. Groß eingreifen kann er in die Wintertransfers nicht mehr, dafür ist es schlichtweg zu spät. Aber er kann sie durchleuchten, für sich schauen, ob sie wirklich Verstärkungen sind, kann sie im schlimmsten Fall blockieren.

Und Gonther wird schauen müssen, wer gehen muss, um den Kader nicht zu sehr aufzublähen. Da gibt es einige Kandidaten. Er wird erkennen: Seine Baustelle am eigenen Haus war nicht so groß.

Titelfoto: IMAGO/Team 2,IMAGO/osnapix - Montage

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