Eine Million Verlust, kein Pokalgeld: Fans halten Dynamo auf Kurs!

Dresden - Am Samstag fand in Leipzig das Finale im Sachsenpokal statt, der 1. FC Lokomotive Leipzig setzte sich gegen den Chemnitzer FC durch und darf nächste Saison im DFB-Pokal starten. Dynamo Dresden hatte diese Chance im Viertelfinale gegen den FSV Zwickau leichtfertig gespielt.

Markus Anfang (48, r.) und Ralf Becker (52) wären mit der SGD gern im Pokal an den Start gegangen.
Markus Anfang (48, r.) und Ralf Becker (52) wären mit der SGD gern im Pokal an den Start gegangen.  © Lutz Hentschel

In einem unansehnlichen Kick unterlag das Team von Trainer Markus Anfang (48) letztlich mit 0:1 und schied aus. In der 3. Liga fehlten vier Tore auf den 1. FC Saarbrücken auf Platz fünf, den es mindestens zur Teilnahme am Pokal-Wettbewerb gebraucht hätte.

"Wie es am Ende lief, schmerzt es sehr, weil wir nicht im Pokal dabei sind. Das tut schon weh, wenn du dich nicht in diesem Wettbewerb präsentieren kannst und vielleicht auch ein bisschen halten", muss auch Sportgeschäftsführer Ralf Becker (52) zugeben.

Vergangene Saison unterlag die SGD dem Erstligisten VfB Stuttgart in der ersten Runde nur knapp mit 0:1. Erfolgreichere Pokalschlachten gegen höherklassigere Klubs sind aber noch nicht allzu lange her.

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Ein Heimspiel gegen einen Bundesligisten wäre auch in der nächsten Saison garantiert gewesen, doch es schmerzt nicht nur der rein sportliche Aspekt. Denn auch auf finanzieller Seite fehlen Einnahmen - nicht zuletzt für einen schlagkräftigen Kader.

209.247 Euro garantiert waren es in der Saison 2022/23 für jeden Klub in Runde eins - mitunter ein Jahresgehalt für mindestens einen Drittliga-Kicker. 418.494 Euro wären es in Runde zwei gewesen.

Die Zuschauer halten den finanziellen Verlust von Dynamo Dresden in Grenzen

Im Jahr 2023 waren Mannschaft und Fans wieder zu einer Einheit verwachsen. Das zahlte sich auch finanziell aus.
Im Jahr 2023 waren Mannschaft und Fans wieder zu einer Einheit verwachsen. Das zahlte sich auch finanziell aus.  © DPA/Robert Michael

Trotzdem kann Becker wohl mit einem vergleichbaren Etat wie in der Vorsaison planen: "Ich stecke nicht im Detail drin, habe aber auch mitbekommen, dass die Sorge über hohe Verluste letztlich unbegründet war. Ich gehe inzwischen von einem Verlust von maximal einer Million Euro aus", so der Sportchef.

Sein kaufmännischer Kollege Jürgen Wehlend (57) rechnete auf der Mitgliederversammlung im November noch mit einem Minus von drei bis 4,5 Millionen Euro. Ein Jahr zuvor machte der Verein abzüglich aller Steuern und Abschreibungen noch einen Gewinn von 935.000 Euro. Das Eigenkapital stieg auf 10,7 Millionen Euro an.

Hauptgrund, warum sich der Verlust in Grenzen hält, soll laut Becker der starke Fan- und Zuschauerzuspruch im Jahr 2023 sein. "Ich bin froh, dass wir es wieder geschafft haben, das Stadion vollzumachen und auch in anderen Aspekten wieder angesagt zu sein", so der 52-Jährige.

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"Die Mannschaft hat es geschafft, dieses Vertrauen, was verständlicherweise im Jahr 2022 verloren ging, zurückzugewinnen. Man hatte das Gefühl, Mannschaft und Fans sind eine Einheit. Es wird unsere Aufgabe sein, diese Energie mitzunehmen!"

Titelfoto: DPA/Robert Michael

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