Fünf Jahre nach Karneval-Debakel: Für Dynamo heißt es wieder "Kölle Alaaf"!

Dresden - Kölle Alaaf! Stunden vor dem Karnevalsauftakt gastiert Dynamo Dresden am Freitagabend bei Viktoria. Es ist der 10. November. Vor fünf Jahren weilte die SGD schon einmal in der Stadt und verhalf Markus Anfang (49) zu einem wunderschönen 11.11. Mit dem Effzeh siegte er 8:1. Niklas Hauptmann (27) ist der Einzige, der damals dabei war. Er bereitete das 7:1 für Köln vor.

10. November 2018: Weiß auf Rot stand das Desaster an der Anzeigetafel. Dynamo verlor kurz vorm Karnevalsauftakt in Köln mit 1:8 beim 1. FC - bis heute die höchste Niederlage der Vereinsgeschichte. Die Rheinländer wurden damals von Markus Anfang (49) trainiert.
10. November 2018: Weiß auf Rot stand das Desaster an der Anzeigetafel. Dynamo verlor kurz vorm Karnevalsauftakt in Köln mit 1:8 beim 1. FC - bis heute die höchste Niederlage der Vereinsgeschichte. Die Rheinländer wurden damals von Markus Anfang (49) trainiert.  © IMAGO/Jörg Schüler

Es gab damals Psychologen, die erklärten, Dresden sei mit den Karneval-Trikots nicht klargekommen und habe daher eine solche Klatsche bekommen.

"Stimmt", lacht der heutige Dynamo-Trainer Anfang laut. "Das lag nicht an der Taktik oder so. Die rot-weiß gestreiften Trikots waren es."

Natürlich kann er sich an den Auftritt erinnern. "Besonders bemerkenswert fand ich damals die Dynamo-Fans. 1:8 verloren und sie standen noch ewig in ihrem Block und haben die Mannschaft gefeiert. Das war extrem beeindruckend."

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Nun hat er sie selbst im Rücken und darf sich auch am Freitag auf eine große Unterstützung freuen. Ob die Viktoria ebenfalls "verwirrende" Karnevals-Trikots tragen wird, das weiß der 49-Jährige nicht.

Doch daran soll es nicht liegen. Er fährt mit seiner Truppe an den Höhenberg, um der Viktoria die erste Heimniederlage der Saison beizubringen. Das ist Ziel und Anspruch. In der Vorsaison gelang dies nicht. Ein gewisser Robin Meißner (24) traf beim 1:2 doppelt für den FC.

Niklas Hauptmann (27) wurde an jenem Spieltag eingewechselt und bereitete das 7:1 für Köln vor.
Niklas Hauptmann (27) wurde an jenem Spieltag eingewechselt und bereitete das 7:1 für Köln vor.  © imago/Herbert Bucco
Markus Anfang (49, l.) als Effzeh-Trainer mit dem damaligen Dynamo-Coach Maik Walpurgis (50), der nach seiner Entlassung bei der SGD in der Versenkung verschwand.
Markus Anfang (49, l.) als Effzeh-Trainer mit dem damaligen Dynamo-Coach Maik Walpurgis (50), der nach seiner Entlassung bei der SGD in der Versenkung verschwand.  © IMAGO/Meuter

Markus Anfang gerät beim Karneval ins Schwärmen

Markus Anfang (49, l.) liebt den Karneval - hier wirft er als Trainer des Effzeh Kamelle in die Zuschauermenge.
Markus Anfang (49, l.) liebt den Karneval - hier wirft er als Trainer des Effzeh Kamelle in die Zuschauermenge.  © IMAGO/Noah Wedel

Danach ist Karneval. Ob Anfang in seiner Heimatstadt bleiben wird, ließ er offen. Hängt sicher auch davon ab, wie die Partie endet. "Ich habe schon so viele Sessionen mitgemacht. Da fällt mir auch keiner aus der Krone, wenn das mal nicht der Fall sein wird", sagt er nur.

Wenn er allerdings über den Karneval spricht, dann bekommt man mit, dass dem gebürtigen Kölner dabei das Herz aufgeht. Seine beiden Kinder sind im Karneval involviert, er selbst ist damit aufgewachsen. 11.11., er liebt das.

"Das ist ein Gefühl. Du kannst Kölsch trinken, du kannst Kölsch singen, du kannst Kölsch fühlen", philosophiert er fast schon: "Fünfte Jahreszeit, verrückte Zeit, jecke Zeit. Die Elf ist die jecke Zahl. Da wird gefeiert, die Lebenslust herausgelassen. Der Kölner an sich feiert die Stadt und sich selbst. Wir genießen zu der Jahreszeit das Leben", beschreibt er.

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Nur schade, dass es kein ordentliches Bier dabei gibt, dass es nicht wirkt. "Das Bier ist auch lecker", grinst Anfang. Aber das gibt es mit großer Sicherheit nur, wenn es tags zuvor drei Punkte für Dynamo gibt.

Titelfoto: IMAGO/Noah Wedel, IMAGO/Jörg Schüler

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