In der Rennpappe für Dynamo bis nach Österreich: Ehepaar erfüllt sich Traum mit Trabant

Dresden/Bad Häring - Dynamo Dresden ist anders, das gilt für den Klub genauso wie für seine Fans - und die sorgen mitunter für besondere Geschichten.

Das obligatorische Dynamo-Fähnchen darf natürlich nicht fehlen.
Das obligatorische Dynamo-Fähnchen darf natürlich nicht fehlen.  © Lutz Hentschel

So staunt man beispielsweise nicht schlecht, wenn einen am Gelände des Trainingscamps in Österreich unerwartet ein Stück DDR-Geschichte empfängt.

Auch wenn die himmelblaue Farbe des Trabant 600 nicht ganz passt, Steffen Schmieder (63) und seine Frau Heidi (60) haben mit dem Gefährt dennoch bewiesen, dass ihre Liebe zur SGD keine Grenzen kennt.

"Ich hatte schon immer den Wunsch, mal mit Dynamo ins Trainingslager zu fahren", gesteht Steffen. Ende Juni erfüllte sich der 63-Jährige den Traum und fuhr mit seiner drei Jahre jüngeren Frau Heidi sowie Hund Akito die knapp 560 Kilometer in der Rennpappe bis nach Bad Häring.

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"Unterwegs mussten wir zweimal tanken", so Steffen, der den Trabant mit dem Baujahr 1962 seit 1998 besitzt. Ursprünglich hatte er das Auto einem Kollegen vermittelt, der kam aber nicht damit zurecht und gab es zurück.

Steffen und Heidi wissen das Gefährt dagegen zu schätzen, auch wenn der Tank des Flitzers nur 22 Liter fasst - inklusive des Zweitakt-Motorenöls, das ordentlich durchgemischt werden muss.

Da staunten auch die SGD-Profis nicht schlecht, als sie die Rennpappe sahen.
Da staunten auch die SGD-Profis nicht schlecht, als sie die Rennpappe sahen.  © Lutz Hentschel

Das Ehepaar hat bereits das nächste Trainingslager von Dynamo Dresden im Blick

Akito, Heidi und Steffen Schmieder (v.l.) machten sich im Trabant 600 auf den Weg nach Österreich.
Akito, Heidi und Steffen Schmieder (v.l.) machten sich im Trabant 600 auf den Weg nach Österreich.  © Lutz Hentschel

Auch eine Klimaanlage sucht man vergebens - was die zwei Oldtimer-Fans nur wenig stört. "Da gibt es Ausstellfenster, so kommt genug Fahrtwind rein", erklärt Steffen. "Das geht schon."

Mit 80 bis 85 km/h ging es in knapp zehn Stunden von Dresden bis nach Regensburg über die Autobahn, anschließend weiter über die Landstraße.

"Man wird von allen gegrüßt, das macht echt Spaß", gesteht das Ehepaar, das gemeinsam eine Gebäudereinigungsfirma betreibt.

Lkws gab's unterwegs zum Glück so gut wie keine. Denn die beiden waren bereits am Sonntag vor dem Camp-Start angereist. Auch zurück in die Landeshauptstadt ging es schon einen Tag früher.

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Es war nicht die erste große Fahrt des Oldtimers, denn im Jahr 2000 startete Steffen mit dem himmelblauen Gefährt bei einer Oldtimer-Rallye "2000 Kilometer durch Deutschland". Knapp 48.000 Kilometer hat der Trabant inzwischen auf dem Tacho.

Das nächste Trainingslager hat das Ehepaar auch bereits fest im Blick. Aber statt im Trabant soll es dann im "Garant" auf große Fahrt gehen. Den baut Steffen gerade auf, nur der Motor muss noch in das im Dynamo-Gründungsjahr 1953 hergestellte Gefährt. Mal sehen, wo es mit der SGD dann hingeht.

Titelfoto: Lutz Hentschel

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