Kein Tor in 180 Minuten: Dynamo Dresden steigt in die 3. Liga ab!

Dresden - Adieu, 2. Liga! Die Zeit mit dir war schön! Dynamo Dresden konnte vor 30.530 Zuschauern im Tollhaus Rudolf-Harbig-Stadion den Schalter nicht mehr umlegen und steigt nach dem 0:2 (0:0) im Rückspiel der Relegation gegen den 1. FC Kaiserslautern ab. In Summe einer sieglosen Rückrunde mehr als verdient.

Die Dynamo-Anhänger zündeten während der gesamten Partie mehrfach Pyrotechnik.
Die Dynamo-Anhänger zündeten während der gesamten Partie mehrfach Pyrotechnik.  © Picture Point / Gabor Krieg

Bengalos gehören ja irgendwo dazu, auch wenn sie verboten sind. Aber Leuchtraketen in den Dresdner Heimbereich zu schießen, ist hochgradig assi, liebe Lauterer "Fans".

Die Partie begann also feuerheiß und blieb es auch. Auf den Rängen und auf dem Rasen. In den ersten zehn, elf Minuten gab es doppelt so viele offensive Aktionen wie in Kaiserslautern nach 90.

Christoph Daferner eröffnete das Spiel mit einem Schuss aus 18 Metern, der nur knapp vorbeistrich (4.). Der 1. FCK machte aber auch kräftig mit.

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Ransford Königsdörffer klärte einen Kopfball von Terrence Boyd kurz vor der Linie (11.). Es ging hin und her, oft aber unstrukturiert.

Trotz allen Einsatzes war den Spielern die Nervosität in jeder Sekunde anzumerken. Es kam keine Ordnung rein.

Die Fans von Dynamo Dresden unterstützten ihr Team von Beginn an lautstark.
Die Fans von Dynamo Dresden unterstützten ihr Team von Beginn an lautstark.  © Jan Woitas/dpa

Aufstellungen von Dynamo Dresden und vom 1. FC Kaiserslautern

Daniel Hanslik schießt den 1. FC Kaiserslautern gegen Dynamo Dresden in Führung

Daniel Hanslik (l.) trifft zum 1:0 für den 1. FC Kaiserslautern.
Daniel Hanslik (l.) trifft zum 1:0 für den 1. FC Kaiserslautern.  © Robert Michael/dpa

Wie schon im Hinspiel hatte Dynamo zudem Verletzungspech. Unter Tränen verließ Yannick Stark nach 29 Minuten das Feld.

Er war mehrfach schmerzhaft umgeknickt, vermutete zur Pause selbst einen Bänderriss. Für ihn kam Oliver Batista Meier.

Mit dem Wechsel verlor die Partie seinen Offensivgeist und kehrte zum Betzenberg-Modus zurück. Intensiv, hinten sicher, vorn Krampf. Vor allem das Umkehrspiel nach Ballgewinnen sah bei Dynamo schlimm aus.

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Dynamo Dresden Findet Dynamo wie schon im Hinspiel wieder die Effizienz gegen Köln?

Ein dickes Ding hatte Dynamo dann doch noch: Königsdörffer (45.) setzte sich auf links herrlich durch, schwenke in den Strafraum und zog ab - Außennetz.

Nach der Pause kam Panagiotis Vlachodimos für den erneut schwachen Agyemang Diawusie. Er sollte für mehr Schwung sorgen, kam aber nicht dazu, weil Dynamo nun total verkrampfte. Es gelang nichts mehr, kein Ball kam an.

Lautern wurde stärker und belohnte sich. Daniel Hanslik (59.) hatte urplötzlich freie Bahn und traf aus 15 Metern.

Die Spieler von Kaiserslautern jubeln vor den Dresdner Fans über den Treffer zum 1:0.
Die Spieler von Kaiserslautern jubeln vor den Dresdner Fans über den Treffer zum 1:0.  © Jan Woitas/dpa
Dynamo-Coach Guerino Capretti schickte in der Schlussphase noch ein Stoßgebet zum Himmel, doch es nutzte nichts.
Dynamo-Coach Guerino Capretti schickte in der Schlussphase noch ein Stoßgebet zum Himmel, doch es nutzte nichts.  © Robert Michael/dpa
Matheo Raab (am Boden) hält die Lauterer Führung fest.
Matheo Raab (am Boden) hält die Lauterer Führung fest.  © Jan Woitas/dpa
Große Enttäuschung: Chris Löwe reagiert auf den Abstieg aus der 2. Bundesliga.
Große Enttäuschung: Chris Löwe reagiert auf den Abstieg aus der 2. Bundesliga.  © Lutz Hentschel

Matheo Raab pariert glänzend, Philipp Hercher schießt Dynamo Dresden in die 3. Liga

Nach dem 2:0 für den 1. FC Kaiserslautern kam es zu unschönen Szenen im Rudolf-Harbig-Stadion.
Nach dem 2:0 für den 1. FC Kaiserslautern kam es zu unschönen Szenen im Rudolf-Harbig-Stadion.  © Robert Michael/dpa

Über eine halbe Stunde hatte Dynamo nun noch. Die Chance zum Ausgleich bot sich schnell.

Daferner (64.) scheiterte an Matheo Raab, Patrick Weihrauch beim Abpraller an einem Lauterer Abwehrbein. Das war der Anfang von einer Vielzahl an dicken, dicken Chancen. Aber was Daferner, Königsdörffer, Vlachodimos und Co. machten, war haarsträubend.

Fünf Hundertprozentige ließen sie weg. Philipp Hercher (90.+1) machte nach einem Konter den Deckel drauf. Wer in 180 Minuten gegen einen spielerisch schwachen Drittligisten nicht trifft, steigt verdient ab.

Am Ende provozierte der K-Block einen Spielabbruch mit aufs Feld geworfenen Bengalos und brennenden Fahnen. Genauso dämlich. Hirnverbrannt!

Titelfoto: Bildmontage: Lutz Hentschel, Picture Point / Gabor Krieg

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