Nur wenige Favoriten liefern, Dynamo schon: "Wichtig, dass du dich oben festspielst!"

Dresden - Platz eins! Das sagt nach vier Spieltagen noch nichts, gar nichts. Aber in dieser als völlig unberechenbar geltenden 3. Liga ist es dennoch gut, von Anfang an vorn dabei zu sein, seine Duftmarken zu setzen.

Mit Unterstützung der Fans gelang Dynamo in Dortmund der erste Auswärtssieg der Saison, der sich prompt in der Tabelle widerspiegelt.
Mit Unterstützung der Fans gelang Dynamo in Dortmund der erste Auswärtssieg der Saison, der sich prompt in der Tabelle widerspiegelt.  © imago/Dennis Hetzschold

Mit Ausnahme von Sandhausen ist das Dynamo gelungen, während andere Favoriten bereits heftig stolperten.

Ungeschlagen sind bisher nur Unterhaching (2.), Aue (3.), Lübeck (7.) und Regensburg (8.). Alle anderen schlichen schon mit Pleiten vom Rasen. Dabei gab es teils Ergebnisse der Aufstiegsaspiranten, die an das Vorjahr erinnern.

Lübeck siegte 3:1 bei den Münchner Löwen, Ulm schlug Bielefeld mit 1:0, Münster haute Ingolstadt 3:1 weg. Sicher ist in dieser Liga nur, das nix sicher ist.

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"Das klingt immer so platt, aber hier kann wirklich jeder jeden schlagen", sagt Dynamo-Kapitän Stefan Kutschke (34) nicht ohne Grund.

Und genau deshalb ist es von großem Vorteil, wenn du eben ohne große Aussetzer lieferst und dich als einer der wenigen Favoriten oben festbeißen kannst. Das ist auch gut fürs Selbstvertrauen. Oder, Markus Anfang (49)?

"Ich will gar nicht immer über unser Endziel reden, das haben wir formuliert. Nur weil wir das gesagt haben, sind wir nicht zwangsläufig Favorit. Das sind andere, wir müssen uns auch nicht zum Favoriten machen", stapelt Dresdens Trainer extrem tief.

Kutschke: "Letztes Jahr sind wir der Musik anfangs hinterhergerannt"

Dynamo-Kapitän Stefan Kutschke (34, r.) sieht deutliche Fortschritte im Vergleich zum Saisonbeginn des Vorjahres.
Dynamo-Kapitän Stefan Kutschke (34, r.) sieht deutliche Fortschritte im Vergleich zum Saisonbeginn des Vorjahres.  © imago/Dennis Hetzschold

"Wir versuchen, uns weiterzuentwickeln, besser zu werden, guten Fußball zu spielen. Es ist immer schön, wenn du Spiele gewinnst. Ich würde das nicht überbewerten", will er davon nichts wissen. Zumindest öffentlich nicht.

Sein Kapitän wiederum äußert sich da ganz anders. "Letztes Jahr sind wir der Musik anfangs hinterhergerannt. Es ist schon wichtig, dass du dich oben festspielst. Dann wird es einfacher", sagt der Routinier. Einfacher, weil das Selbstvertrauen steigt, weil das Selbstverständnis für Spielzüge und Situationen da ist. Siehe zum Beispiel das 1:0 in Dortmund, ein Spielzug wie am Controller, den "Kutsche" veredelte.

"Man sieht das, wenn wir hinten raus spielen. Letztes Jahr war das noch mit viel Luft anhalten verbunden, da war Stille. Jetzt kannst du dich bis auf wenige Ausnahmen darauf verlassen, dass es wird", so Kutschke.

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Das ist ein Selbstverständnis, dass einigen Favoriten noch fehlt. Ingolstadt (4 Punkte) zum Beispiel, dem Gegner am Samstag. Auch wenn das erst der fünfte Spieltag ist.

Da ein Dynamo-Sieg und der erste ernstzunehmende Kandidat für die 2. Liga wäre für lange Zeit raus aus dem Rennen oder zumindest weit weg von Dresden...

Titelfoto: imago/Dennis Hetzschold

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