Schlechter als alle anderen Top-Teams: Deshalb kassiert Dynamo am Ende so viele Gegentore!

Dresden - Vor einem Jahr sahen die Gegenspieler von Dennis Borkowski (22) und Jakob Lemmer (24) nur deren Hacken. Jetzt werden sie nach einer Stunde eingewechselt und kommen trotzdem nicht an langsamer werdenden Regensburgern vorbei.

Luca Herrmann (25, r., im Zweikampf mit Regensburgs Noah Ganaus) hatte vor dem Ausgleich eine gute Konterchance. Doch beim Schuss bekam er einen Krampf.
Luca Herrmann (25, r., im Zweikampf mit Regensburgs Noah Ganaus) hatte vor dem Ausgleich eine gute Konterchance. Doch beim Schuss bekam er einen Krampf.  © IMAGO/Zink

Da ist etwas faul im Staate Dynamo. Zwei Profis von Krämpfen geplagt ausgewechselt. Andere, die am Ende zu platt zum Schießen waren.

Dresden fehlen Grundlagenausdauer, Kondition, dadurch die Wettkampfhärte hinten raus und natürlich auch die Spritzigkeit. Das sind keine Phrasen, das lässt sich belegen: Dynamo kassierte zwölf Gegentore ab der 75. Minute - das ist der "Spitzenwert" aller Top-Teams.

Natürlich spielte beim 1:1 in Regensburg (Gegentor in der 89. Minute) das Pokal-Halbfinale drei Tage vorher in Zwickau eine Rolle. Auch das Wetter war nicht ohne. Aber nur?

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"War ja augenscheinlich, dass wir die Konter nicht zu Ende spielen konnten. Wir hatten drei, vier Möglichkeiten", antwortete Interimstrainer Heiko Scholz (58) auf die Frage. "Wir hatten offensichtlich kräftemäßig mehrere Baustellen, was dann auch zu sehen war", sprach Scholz die schwindende Kraft an.

Zwei extrem gute Kontergelegenheiten hatte Dynamo vor dem SSV-Ausgleich kurz vor Schluss durch Luca Herrmann (25) und Stefan Kutschke (35). Beide konnten kaum mehr richtig abdrücken, weil ihnen in der Bewegung ein Krampf ins Bein fuhr.

Gegner haben sich längst auf Dynamo Dresdens Spielweise eingestellt

Für Interimstrainer Heiko Scholz (58) ein großes Problem: die schwindende Kraft bei Dynamo Dresden.
Für Interimstrainer Heiko Scholz (58) ein großes Problem: die schwindende Kraft bei Dynamo Dresden.  © picture point/Sven Sonntag

Die fehlende Power in den Schlussphasen der Partien hat Gründe: Markus Anfang (49) legte Wert auf Ballbesitz-Fußball. Da lässt du den Gegner laufen, der sich irgendwann müde rennt und nicht mehr nachlegen kann.

Du selbst sparst dadurch Körner. Anfang setzte auf spielerischen Glanz, Kondition spielte eine untergeordnete Rolle. Er vernachlässigte so die Werte, die in der 3. Liga gefordert werden.

Das ging so lange gut, bis sich der Gegner auf die Spielweise einstellten. "Wir mussten die Dresdner nur stressen. Damit können sie nicht umgehen, weil sie dann mehr laufen müssen", sagte Ingolstadts Trainer Michael Köllner (54) nach dem 2:1 des FCI Anfang Februar in Ingolstadt.

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Die SGD musste spätestens ab da mehr rennen, mehr kämpfen, mehr Zweikämpfe führen. Auf Dauer, am Ende der Partien, konnte Dynamo nicht mehr gegenhalten. Siehe Regensburg.

Titelfoto: IMAGO/Zink

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