Zimmermann stellt klar: Darauf kommt es jetzt bei Dynamo Dresden an
Dresden - Obwohl er künftig noch ein paar Aufgaben mehr zu erfüllen hat, gab Stephan Zimmermann (38) sich zufrieden. Dynamo Dresdens aktuell einzig langfristig angestellter Geschäftsführer ging gestärkt aus der ordentlichen Mitgliederversammlung des sportlich kriselnden Zweitligisten hervor.
"Was wichtig ist - und das hatte ich auch probiert rüberzubringen - ist, dass wir ehrlich miteinander sind, dass wir zusammenhalten, dass wir unsere Themen, die wir haben, klar besprechen und klar adressieren", so der 38-Jährige, der jede Menge Applaus und viel Lob bekam.
"Ruhiger macht es mich jetzt nicht. Dafür sind die Themen einfach zu vielfältig, die wir gerade bewältigen müssen. Aber ich bin mir sicher, dass wir das hinbekommen, denn wir haben eine starke Mannschaft im Hintergrund", sagte Zimmermann. "Damit meine ich jetzt nicht nur die Spieler auf dem Platz, sondern generell alle Mitarbeiter, die mich da wirklich tatkräftig unterstützen. Und da denke ich auch, dass wir gut gerüstet sind für die nächsten Wochen und Monate."
Zu tun gibt es in seiner Doppel- oder gar Dreifachfunktion aktuell genug. Und es sind noch ein paar Aufträge der Mitgliederversammlung, bei der maximal etwas mehr als 900 Mitglieder über das Wohlergehen von über 35.000 im Verein entschieden, dazugekommen.
Sei es der ständige Einsatz für die Abschaffung von Pyrostrafen oder ein Testspiel gegen die Glasgow Rangers zu organisieren, wo Zimmermann noch vor dem Antrag vor Antrittskosten bis zu einer Million Euro warnte.
Dynamo Dresden: Aufsichtsrat Thomas Blümel wiedergewählt - trotz eines Ehrenratsverfahren
Interessierte die Mehrheit nicht - wie auch das Ehrenratsverfahren gegen Aufsichtsrat Thomas Blümel (60), das als kleine Bombe vom Vizepräsidenten Dr. Michael Bürger (53) kurz vor der Entlastung des alten Aufsichtsrats quasi ins Internationale Congress Centrum geworfen wurde.
Blümel (428 Stimmen) wurde trotzdem - oder gerade wegen der Art und Weise der Verkündung - in den neuen Aufsichtsrat gewählt. Nur Dr. Ines Kilian (548), Michael Born (499) und Michael Ziegenbalg (445) hatten mehr Stimmen.
Michael Grafe (422), Silke Donat (349) und Jens Heinig (312) gehören ebenfalls dem Aufsichtsrat an. Romy Schneider (311) wäre erste Nachrückerin, sollte das Verfahren gegen Blümel Erfolg haben.
Ihnen allen muss Zimmermann künftig Rede und Antwort stehen, vor ihnen muss er sich und seine Arbeit verantworten.
"Gerade in der kontroversen Diskussion habe ich gedacht, das könnte noch mal etwas kritisch werden. Ich bin froh, dass die Wahl soweit geregelt durchgelaufen ist, dass wir ein neues Gremium haben", so Dynamos starker Mann.
Stephan Zimmermann äußert Wunsch
Zimmermann weiter: "Aber noch mehr würde ich mir wünschen, wenn das Gremium sich dann auch sehr schnell findet, sehr schnell konstituiert und handlungsfähig ist, sodass es dann die Aufgaben, die bevorstehen, auch relativ schnell angeht."
Damit Dynamos Geschäftsführer nicht der einzige bleibt und sich schnell wieder seinen Kernaufgaben widmen kann. Nicht dass es ihm vor lauter Aufgaben noch irgendwann ergeht wie Jürgen Wehlend (60), der bei den Fans in Ungnade gefallen war und noch immer nicht entlastet wurde.
"Wäre natürlich schön, wenn wir dieses in meinen Augen leidige Thema dann auch mal losbekommen und dann nicht mehr nächstes Jahr wieder über eine Entlastung von vor vier Jahren diskutieren, sondern dass wir das dann einfach über die Bühne bekommen."
Titelfoto: Bildmontage: Eric Münch

