Ticket-Chaos, eine Demo und viele Baustellen: Hertha lässt Dynamo abblitzen

Dresden/Berlin - Das mit knapp 75.000 Zuschauern ausverkaufte Olympiastadion bei der Zweitliga-Partie Hertha BSC gegen Dynamo Dresden, wenige Stunden später das Erstliga-Spiel zwischen Union und Freiburg, eine geplante Großdemo mit 750.000 Menschen und Behinderungen auf der A13 sowie A100. Der Samstag in Berlin hat aber noch mehr Baustellen.

Die Dynamo-Fans kündigen bereits seit Wochen ihre Invasion des Berliner Olympiastadions an.
Die Dynamo-Fans kündigen bereits seit Wochen ihre Invasion des Berliner Olympiastadions an.  © imago/Jan Huebner

Eine ist die Zusammenarbeit zwischen Hertha und Dynamo, die wohl zu wünschen übrig lässt - von Berliner Seite aus.

Das ging schon bei den Gästetickets los. 11.046 wurden von Berliner Seite angeboten und verkauft, mehr wollte Hertha nicht. So deckten sich viele SGD-Fans über verschiedene Kanäle mit Heimtickets ein.

Es ist davon auszugehen, dass 25.000 bis 30.000 Dresdner im Stadion sein werden. Das ist eine ähnliche Invasion wie am 30. Oktober 2019 zum DFB-Pokalspiel bei der Hertha. Nur damals lief alles geordnet ab.

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Inwiefern dies mit dem Sicherheitskonzept umzusetzen ist? Schwer. Hertha hat angekündigt, Gästefans in sichtbarer Dynamo-Fankleidung den Zugang zum Stadion im Heimbereich zu untersagen.

"Wir bedauern sehr, dass wir unseren Fans nicht mehr Gästetickets für das Spiel anbieten konnten. Verständlicherweise möchte Hertha BSC den Vorteil des Heimspiels nicht leichtfertig abgeben. Jedoch hätten wir uns nach den offensichtlich werdenden Einkäufen im Heimbereich eine barrierefreie gemeinsame Kommunikation gewünscht", sagt Geschäftsführer Stephan Zimmermann (38) mit kritischem Unterton.

Hertha BSC weist Bedenken von Dynamo Dresden zurück

Schon im Oktober 2019 leuchtete das Olympiastadion im DFB-Pokal schwarz-gelb.
Schon im Oktober 2019 leuchtete das Olympiastadion im DFB-Pokal schwarz-gelb.  © imago images/Steffen Kuttner

Die Dynamo-Verantwortlichen hätten bereits frühzeitig den gemeinsamen Austausch und mögliche Planungen angestoßen. Von Seiten der Berliner wäre alles sehr verhalten erwidert worden, entsprechend schwer gestalte sich bislang die Kommunikation untereinander.

Aufgrund dieser Partie, des Union-Spiels und der Großdemo wäre ein gemeinsamer Weg für die Veranstaltung bei der Planung und Umsetzung besser gewesen.

"Wir sind an die Verantwortlichen mit unseren Bedenken bei der Planung herangetreten. Diese wurden jedoch größtenteils von Berliner Seite zurückgewiesen", so Zimmermann: "Wichtig wäre es uns gewesen, die Expertise unserer Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter, egal ob Ticketing, Fanbetreuung oder Sicherheitsabteilung, mit einzubeziehen, um unseren Fans eine problemlose Auswärtsfahrt zu ermöglichen."

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Titelfoto: imago/Jan Huebner

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