Vermummter Bürgermeister appelliert an Dynamo-Fans
Glashütte - Von einem vermummten Dynamo-Fan zum anderen: Um eine graue Mauer in der Lindenstraße in Glashütte tobt gerade ein nächtlicher Streit zwischen Bürgermeister und Fußballsprayern. Ersterer lädt nun zum Dialog.
Ende August schlug es hohe Wellen in der Fanszene: Ein Dynamo-Schriftzug in der Lindenstraße hatte nur eine kurze Verweildauer.
"Ich habe das gleich am Vormittag wieder durch den Bauhof entfernen lassen", sagt Bürgermeister Sven Gleißberg (42) zu TAG24. "Und ich habe einen Beitrag in sozialen Medien erstellt: Wir sind kein Dynamoland - wir sind Glashütte-Land!"
Offenbar zu viel für die plötzlich erstaunlich sensible Fanszene der SGD: Es hagelte Beschimpfungen und Drohungen.
Offenbar sollte eine Videobotschaft folgen, denn an der Mauer versammelten sich nachts sechs Vermummte, ein siebter filmte, ein neues Graffiti gab es allerdings nicht.
Der Bürgermeister kam dem Video der Fans zuvor, setzte sich selbst vermummt vor die Kamera: "Ich will mit der Szene ins Gespräch kommen", erklärt Gleißberg. "Wir können uns auch gerne über ein Graffiti unterhalten. Aber nicht einfach so. Das ist fremdes Eigentum, das nehmen wir nicht hin. Gegen Dynamo habe ich übrigens nichts, ich bin selbst seit zehn Jahren Vereinsmitglied."
Titelfoto: Bildmontage: privat, Screenshot
