Wieder brutaler Chancenwucher: Dynamo kann auch gegen Essen nicht gewinnen

Dresden - Zwei Wochen nach der Torgala gegen Lübeck hätte Dynamo Dresden auch gegen Rot-Weiss Essen jeden Frust von der Seele schießen können. Doch wie schon im Hinspiel blieben jede Menge Chancen liegen, auch wenn es dieses Mal beim 2:2 (1:2) wenigstens einen Punkt gab.

Tom Zimmerschied (l.) traf zum 1:1 und zum 2:2.
Tom Zimmerschied (l.) traf zum 1:1 und zum 2:2.  © Lutz Hentschel

Vielleicht fühlte sich Markus Anfang an das letzte Aufeinandertreffen vor fast einem Jahr erinnert, als er Dennis Borkowski und Ahmet Arslan in die Startformation stellte.

Beim 2:1 im April 2023 machten beide die Dresdner Tore, Arslan traf sogar per Fallrückzieher und legte für Borkowski auf.

Fast hätte er wieder elegant das Spiel eröffnet, per Seitfallzieher (4.). Aber RWE-Keeper Jakob-Karl Golz parierte. Es war der Auftakt zur großen Dresdner Chancen-Show, bei der am Ende eigentlich (fast) immer nur Essens Schlussmann die Preise abräumte.

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Golz brachte die SGD in seinem 100. Pflichtspiel für den Ruhrpott-Klub zur Verzweiflung. Allein Dennis Borkowski (19./29./42.) könnte die Nacht schlecht vom Keeper träumen. Aber auch Tom Zimmerschied (38.) und Claudio Kammerknecht (32.) hätten früh das Spiel in die Dresdner Richtung lenken können.

12:1 Torschüsse hieß es vor 30.387 Zuschauern im Rudolf-Harbig-Stadion nach 30 Minuten, 1:1 nach Toren - eigentlich 2:1, aber auch Schiedsrichter Lukas Benen (Nordhorn) meinte es nicht gut mit Dynamo.

Trainer Markus Anfang haderte immer wieder mit den Entscheidungen des Schiedsrichters.
Trainer Markus Anfang haderte immer wieder mit den Entscheidungen des Schiedsrichters.  © Lutz Hentschel

Dynamo Dresden hat wieder enorm viele Chancen, macht aber zu wenig Tore daraus

Kevin Broll muss zuschauen, wie der Ball zum 1:2 in sein Tor fliegt.
Kevin Broll muss zuschauen, wie der Ball zum 1:2 in sein Tor fliegt.  © Lutz Hentschel

Denn das vermeintliche 2:1 von Tom Zimmerschied (17.) pfiff er wegen eines angeblichen Fouls von Stefan Kutschke im Vorfeld ab. Muss man nicht pfeifen!

Cedric Harenbrock (7.) hatte die Gäste zuvor mit dem bis dato einzigen Abschluss in Führung gebracht, Zimmerschied (11.) mit jeder Menge Wille den Ball zum Ausgleich eingeschweißt.

Das Problem: Dieses Essen schmeckte überhaupt nicht und machte mit dem zweiten Schuss auch das zweite Tor. Ein Freistoß von Thomas Eisfeld (34.) aus dem Halbfeld wurde immer länger und schlug unglücklich für Dynamo-Keeper Kevin Broll im langen Eck ein.

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Auch in den zweiten 45 Minuten legte die SGD eine richtig flotte Sohle aufs Parkett, würde ihr da dieser Golz nicht immer wieder ein Bein stellen. Den Ausgleich von Zimmerschied (47.) konnte er nicht vereiteln, die Chancen von Borkowski (49.) und Kutschke (61.) schon. War der Schlussmann nicht zur Stelle, dann klärte eben Mustafa Kourouma gegen Arslan (57.) auf der Linie.

Als dann auch noch ein Kopfball von Paul Will (90.+2) nach der 17. (!) Ecke von der Latte nur auf der Linie runterkam, war klar: Hier fällt kein Tor mehr.

Auch Niklas Hauptmann konnte es nicht fassen, dass sein Team aus so vielen Chancen nicht noch mehr Tore erzielt.
Auch Niklas Hauptmann konnte es nicht fassen, dass sein Team aus so vielen Chancen nicht noch mehr Tore erzielt.  © Lutz Hentschel

Statistik zum Spiel Dynamo Dresden gegen Rot-Weiss Essen

3. Liga, 27. Spieltag:

Dynamo Dresden - Rot-Weiss Essen 2:2 (1:2)

Dynamo Dresden: Broll - Kammerknecht, Lewald, Ehlers, Park - Will - N. Hauptmann (89. L. Herrmann), Arslan - Borkowski (70. Lemmer), Zimmerschied (80. Cueto) - Kutschke (70. R. Meißner)

Rot-Weiss Essen: Golz - Wiegel, Kourouma, F. Götze, Brumme (75. Voelcke) - Eisfeld (75. Kaiser), Müsel (89. Rother) - Obuz (90.+1 Doumbouya), Harenbrock, Young - Berlinski (75. Vonic)

Schiedsrichter: Lukas Benen (Nordhorn)

Zuschauer: 30.387

Tore: 0:1 Harenbrock (7.), 1:1 Zimmerschied (11.), 1:2 Eisfeld (35.), 2:2 Zimmerschied (47.)

Gelbe Karten: Zimmerschied (6), Lewald (5) / F. Götze (7)

Titelfoto: Lutz Hentschel

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