Zu viele Verletzte und Mängel: Dynamo braucht noch Verstärkung
Dresden - Die erste englische Woche der Saison stand noch bevor, als Dynamo-Dresden-Trainer Markus Anfang zu weiteren möglichen Neuzugängen befragt wurde. "Wir werden die drei Spiele abwarten, danach analysieren und uns zusammensetzen", antworte er. Nun sind die drei Partien gespielt. Sechs Punkte wurden geholt. Es steht aber auch die Erkenntnis, da muss noch etwas passieren. Warum? Die TAG24-Gründe.
Die Liste ist lang. Panagiotis Vlachodimos (Knie-OP), Jongmin Seo (Knöchel), Robin Becker (Muskelbündelriss im Beinbeuger), Michael Akoto (Verstauchung im Sprunggelenk) und Luca Herrmann (Knie) sind für längere Zeit außer Gefecht. Maximal Akoto könnte im August noch fit werden. Christian Conteh musste in Köln passen.
Die angeschlagenen Julius Kade und Kyu-Hyun Park wirkten bei der Viktoria nicht fit, spielten dennoch - auch weil die Alternativen auf der Bank nicht in ausreichendem Maß vorhanden sind. Es fehlt nicht nur Qualität, sondern auch Quantität.
Spielerische Mängel
Dass Dresden Fußball spielen kann, zeigte die Entstehung des 1:0 in Köln. Das war ein Traumangriff. Nur: Es passiert zu selten. Ahmet Arslan zeigt gute Ansätze, doch neben ihm findet sich kein anderer, der Kreativität ins zentrale Mittelfeld bringt.
Julius Kade könnte das, ist aber derzeit zu sehr mit sich beschäftigt. Fehlt dann wie in Köln auch noch Conteh, gehen die Stilmittel Schnelligkeit, Unberechenbarkeit und Dribblings völlig flöten.
Auf zentraler Position würde ein Kicker guttun, der dauerhaft weiß, etwas mit dem runden Leder anzufangen. Dann würden auch die Stürmer besser klarkommen. Stefan Kutschke und Manuel Schäffler leiden an Flankenarmut.
Dieser Spielertyp fehlt Dynamo Dresden
Kampfschwein fehlt
Liga drei ist eine Arbeiterliga. Fußball wird gekämpft. Nun mag keiner den Dresdnern mangelnden Willen unterstellen. Aber ein Kampfschwein der Marke Michael Hefele oder Marco Hartmann fehlt. Einer, der aneckt, mitreißt, der Zeichen auf und neben dem Platz setzt. Die Dynamos wirken zu lieb im Umgang mit den Gegnern.
Fazit
Anfang und Sportgeschäftsführer Ralf Becker werden in den drei Spielen genau hingeschaut haben. Zwei Spieler, die eher Zweitliga-Niveau haben, sollten noch kommen, zumindest einer, der die statisch wirkende Offensive ankurbelt.
Ob die zu haben sind, wird eine Frage des Geldes sein.
Titelfoto: MAGO/Udo Pille