Darmstadts Lieberknecht vor Hessen-Derby gegen Frankfurt: "Es muss scheppern!"

Darmstadt - Schlusslicht Darmstadt 98 wartet seit zehn Spielen auf einen Sieg. Ausgerechnet gegen Eintracht Frankfurt soll der Bock beim Abstiegskandidaten umgestoßen werden.

Gelingt es Lilien-Coach Torsten Lieberknecht (50) ausgerechnet beim Hessen-Derby gegen Eintracht Frankfurt die Serie von zehn sieglosen Spielen zu beenden?
Gelingt es Lilien-Coach Torsten Lieberknecht (50) ausgerechnet beim Hessen-Derby gegen Eintracht Frankfurt die Serie von zehn sieglosen Spielen zu beenden?  © Tom Weller/dpa

Ohne Neuzugang treten die Lilien zum brisanten Hessen-Derby gegen die SGE im ausverkauften Stadion am Böllenfalltor an.

"Mit Sicherheit" werde man sich bis zum Bundesliga-Spiel am Samstag (15.30 Uhr/Sky) noch nicht verstärkt haben, sagte Trainer Torsten Lieberknecht (50) bei der Pressekonferenz am Donnerstag, betonte aber: "Aber wir wollen noch Spieler dazuholen und machen uns auch schon die ganze Zeit darüber Gedanken."

Die Hoffnung auf das große Ziel Klassenverbleib habe man beim Schlusslicht bei nur einem Punkt Rückstand auf den Relegationsplatz nicht aufgegeben.

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Die Transferperiode läuft bis 1. Februar. Der Aufsteiger, der in der ersten Hälfte der Saison in 17 Spielen nur zehn Punkte erzielt hat, würde sich gerne noch mit einem Stürmer und einem offensiven Mittelfeldspieler verstärken.

Neben dem Hoffenheimer Julian Justvan (25) wurde zuletzt auch Gerrit Holtmann mit den Südhessen in Verbindung gebracht. Der 28-Jährige ist aktuell vom VfL Bochum an Antalyaspor in der Türkei verliehen.

"Vollstes Vertrauen": Lieberknecht nimmt die Spieler von Darmstadt 98 in Schutz

Spürbare Enttäuschung - wie hier bei Tim Skarke (27) - herrschte bei den Lilien-Kickern nach der 0:3-Niederlage gegen den BVB vor.
Spürbare Enttäuschung - wie hier bei Tim Skarke (27) - herrschte bei den Lilien-Kickern nach der 0:3-Niederlage gegen den BVB vor.  © Uwe Anspach/dpa

Lieberknecht hob allerdings hervor, dass er und die anderen Verantwortlichen dem aktuellen Kader trotz aller Kritik von außen und vonseiten der Fans "vollstes Vertrauen" schenken.

"Es ist nicht so, dass die Spieler alle einen blinden Job machen", sagte der 50-Jährige.

Bei der 0:3-Niederlage gegen Borussia Dortmund am vergangenen Wochenende habe man gesehen, dass die Lilien auch einen Gegner in Schwierigkeiten bringen könnten, der "aus einem ganz anderen Regal" ist. "Das bekommen sie auch jeden Tag von mir zu hören. Aber sie müssen sich dafür belohnen."

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Für das Duell gegen die Eintracht, die als Tabellensechster 17 Punkte mehr aufweist als die Gastgeber, hofft Lieberknecht, dass sein Team "Derby-Stimmung" auf den Platz bringt.

Hessen-Derby zwischen Darmstadt 98 und Eintracht Frankfurt gilt als Risikospiel

In der Vergangenheit sind die Fans der Lilien und der SGE schon wiederholt aneinander geraten.
In der Vergangenheit sind die Fans der Lilien und der SGE schon wiederholt aneinander geraten.  © Montage: Frank Rumpenhorst/dpa

"Verschieben und vorwärts verteidigen ist schön, aber es muss auch mal scheppern", fordert er. Das Hinspiel bei den Frankfurtern hatten sie am ersten Spieltag mit 0:1 verloren.

"Es kribbelt bei uns allen", so Lieberknecht weiter. In der Begegnung mit dem Hessen-Rivalen gehe es um Emotionalität: "Der Gegner ist gewiss stärker, aber in so einem Spiel spielen manchmal noch ganz andere Dinge eine Rolle, und auf die versuche ich die Jungs bestmöglich vorzubereiten."

Wieder mit dabei sein könnte nach sechs Wochen Pause Fabian Nürnberger. Der 24-Jährige ist nach einer Sprunggelenksverletzung in dieser Woche ins Mannschaftstraining zurückgekehrt und schmerzfrei.

Nach der Abschlusseinheit am Freitag soll entschieden werden, ob er gegen die SGE zum Kader zählt. Noch keine Option ist weiterhin Angreifer Mathias Honsak.

Das Derby gilt als Risikospiel. Die Fans erwartet unter anderem ein größeres Polizeiaufgebot und eine stärke Trennung der Anhänger beider Clubs.

Mit einer wetterbedingten Absage rechnete man bei den Darmstädtern am Donnerstag nicht.

Titelfoto: Bildmontage: DPA/Tom Weller/dpa/Sebastian Kahnert

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