Darmstadt-Präsident Fritsch: Diese Transfer-Ansage wird den Fans nicht gefallen

Darmstadt - Zweitliga-Spitzenreiter SV Darmstadt 98 will künftig noch mehr Geld aus Spielerverkäufen generieren.

Rüdiger Fritsch (61), Präsident des SV Darmstadt 98, stellte die Fans auf regelmäßige Abgänge von Leistungsträgern ein.
Rüdiger Fritsch (61), Präsident des SV Darmstadt 98, stellte die Fans auf regelmäßige Abgänge von Leistungsträgern ein.  © dpa/Uwe Anspach

"Da brauchen wir gar nicht darum herumzureden: Wir werden uns mit dem Thema Transfers noch mehr beschäftigen müssen. Bei Abgängen sind wir in Darmstadt in jüngerer Vergangenheit sehr verwöhnt", sagte Klubpräsident Rüdiger Fritsch (61) im "Kicker"-Interview (Donnerstag).

"Wir haben in den vergangenen Jahren etwas mehr Geld für Spieler ausgegeben, als wir eingenommen haben. Doch es ist weder im normalen Leben noch im Profifußball eine Strategie, auf Dauer mehr auszugeben, als man einnimmt."

Fritsch verwies auf Erstliga-Vereine wie den 1. FSV Mainz 05 oder den SC Freiburg, die über Jahrzehnte ein Transfersystem aufgebaut hätten, bei dem sie Spieler mit Gewinn verkauft haben.

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"Wenn wir das nicht machen, werden wir auf Dauer keine Chance haben. Unsere Fans müssen sich darauf vorbereiten, dass auch lieb gewonnene Spieler den Verein einmal verlassen", betonte der 61-Jährige.

Auf die Frage, ob sich die Lilien-Fans schon im Sommer auf Abgänge einstellen müssen, sagte Fritsch: "Dazu ist es noch viel zu früh. Wir haben bis jetzt jedenfalls kein Angebot für jemanden vorliegen."

Darmstadt war 2015 zuletzt ins Oberhaus aufgestiegen, musste aber nach zwei Jahren wieder in die 2. Liga.

Abgänge von Leistungsträgern werden beim SV Darmstadt 98 an der Tagesordnung bleiben

Derzeit führt der Klub die Tabelle mit zwei Punkten vor dem Hamburger SV und drei vor dem 1. FC Heidenheim an. Das inzwischen umgebaute Stadion am Böllenfalltor fasst nur 17.800 Zuschauer.

"Ein Aufstieg bedeutet auf allen Ebenen Erlössteigerungen. Die Medienerlöse, die den größten Anteil ausmachen, verdreifachen sich ungefähr. Das wären bei jetzt rund zwölf Millionen Euro etwa 36 Millionen Euro. Aber natürlich steigen auch die Ausgaben", erklärte Fritsch.

Titelfoto: dpa/Uwe Anspach

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