Sandhausen rauscht durch die Regionalliga - Testroet und Janßen droht der Super-GAU
Sandhausen - Alarmstimmung am beschaulichen Hardtwald! Beim SV Sandhausen brennt es lichterloh - der einstige Zweitligist verkohlt dieser Tage selbst in der viertklassigen Regionalliga Südwest. Kann Feuerwehrmann Olaf Janßen (58) den Brandherd noch löschen?

Nach acht Spielen belegt sein Team mit nur sieben Punkten Abstiegsplatz 15 - und ist damit meilenweit von der Tabellenspitze entfernt. Der beispiellose Niedergang in der 3. Liga geht eine Spielklasse tiefer weiter.
Der Umbruch mit 38 Abgängen und 28 Neuen gestaltet sich langwieriger als gedacht. Unter anderem kassierte die neuformierte Mannschaft eine 0:4-Klatsche gegen das bis dato sieglose Astoria Walldorf.
Vor zwei Wochen hagelte es eine 1:2-Pleite im Heimspiel gegen die TSG Balingen: Die waren bis dato Tabellenletzter und agierten nach Torwart-Rot 70 Minuten in Unterzahl.
Cheftrainer Janßen erzürnt: "Wir haben die beiden Spiele komplett gegen die Wand gefahren!"
Ausreden wie zuletzt acht Ausfälle lässt der Trainerveteran nicht gelten. Denn trotz alledem verfügt das Team über arrivierte Kräfte wie Pascal Testroet (34 Jahre, 47 Zweitliga-Tore) oder Robin Krauße (31, 115 Zweitliga-Spiele).
SV Sandhausen hat die Regionalliga noch nicht angenommen

Doch die unterschrieben mit ganz anderen Zielen in Sandhausen. Der ausgerufene Aufstiegskampf mutiert immer mehr zum Abstiegskrampf!
Und der Tiefpunkt scheint noch nicht erreicht: Gegen Eintracht Trier setzte es vergangenen Samstag die nächste Abreibung. Spätestens nach dem 1:3 befindet sich Sandhausen mitten im Abstiegskampf.
"Wir haben heute in Intensität, aggressivem Anlaufen und Gedankenschnelligkeit einen Klassenunterschied gesehen", so Janßen schonungslos.
Die Worte glichen einer Abrechnung mit seinem Team. Sandhausen ist vier Monate nach dem Drittliga-Abstieg noch immer nicht in der Regionalliga angekommen.
Der dritte Abstieg binnen vier Jahren wäre der Super-GAU.
Titelfoto: Bildmontage: Uwe Anspach/dpa; IMAGO / Jan Huebner