Heimspiel-Blamage: TSV 1860 verliert auch gegen Verl

München - Was für eine Pleite! Der TSV 1860 München musste sich am 23. Spieltag der 3. Liga erneut schmachvoll geschlagen geben und verlor im Heimspiel mit 0:3 (0:0) gegen den SC Verl. Der Traum vom Aufstieg ist damit wohl endgültig geplatzt.

Münchens Phillipp Steinhart (l.) läuft Maximilian Wolfram vom SC Verl hinterher.
Münchens Phillipp Steinhart (l.) läuft Maximilian Wolfram vom SC Verl hinterher.  © IMAGO / kolbert-press

Der Schmerz der 1:2-Niederlage gegen den SV Meppen saß vielleicht noch zu tief und die weiterhin ungeklärte Trainer-Frage fügte zusätzlichen Druck zur Situation der Löwen hinzu. "Lass den Rucksack in der Kabine", riet Interimstrainer Günther Gorenzel der Mannschaft zwar vor dem Spiel - doch leichter gesagt als getan.

Der angespannten Lage mussten die Löwen zwar ohne den kurzfristig erkrankten Routinier Marco Hiller begegnen, doch Ersatz-Keeper Tom Kretzschmar bewies bei gleich drei Eckbällen in Folge eine vergleichbar sichere Hand (20. Minute).

Nach einer torlosen ersten Hälfte kamen die Löwen zwar gut aus der Kabine, doch die Gäste landeten dann den ersten Treffer: Statt einen Ball zu klären, brachte ein Fehler von Jesper Verlaat das Leder direkt vor die Füße von Verls Maximilian Wolfram.

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Der musste nur noch zum 1:0 für die Gäste einschieben (52.).

TSV 1860 am Tiefpunkt: SC Verl dominiert im Stadion an der Grünwalder Straße

Mit diesem Ergebnis dürfte auf die Zukunft von Geschäftsführer Günther Gorenzel (51) bedroht sein.
Mit diesem Ergebnis dürfte auf die Zukunft von Geschäftsführer Günther Gorenzel (51) bedroht sein.  © Matthias Balk/dpa

Als Verl dann seine Führung ausbauen konnte, verabschiedeten sich viele Löwen-Fans vorab aus dem Stadion, um das Trauerspiel nicht mitansehen zu müssen: Phillipp Steinhart wollte den Ball nach einem Freistoß wegschlagen, traf aber Mael Corboz, der an Jesse Tugbenyo weiterreichte. Der Joker fackelte nicht lange und traf aus rund sieben Metern zum 2:0 für Verl (78.).

Mit dem dritten Gegentor blieb dann nur noch Hohn und Spott für die Hausherrn übrig: Nach einem Freistoß bediente Tugbenyo Joscha Wosc, der den Sieg mit seinem Treffer zum 3:0 für Verl perfekt machte (90.+1).

"Wir sind Löwen und ihr nicht", skandierten die Fans zum Schluss schwer enttäuscht.

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"Wir sind viel zu nachlässig, das darf einfach nicht passieren", klagte Gorenzel nach dem Spiel bei MagentaSport. Ob der Österreicher eine Zukunft bei 1860 hat, ist angesichts der Krise und vor allem des Drucks von der Investorensuche offen. "Das ist eine Frage, die man an die Gremien stellen muss", so Gorenzel.

Als Nächstes trifft der TSV 1860 am kommenden Freitagabend (24. Februar) 19 Uhr auf Halle.

3. Liga: Statistik zum Spiel zwischen dem TSV 1860 München und dem SC Verl

23. Spieltag

TSV 1860 München - SC Verl 0:3 (0:0)

TSV 1860 München: Kretzschmar - Lannert, Belkahia (85. N. Lang), Verlaat, Steinhart - Deichmann, Wein (85. Rieder) - Lex (76. Tallig), Holzhauser (60. Boyamba), Vrenezi (60. Skenderovic) - Bär

SC Verl: N. Thiede - Knost, Paetow, Mikic, Stellwagen (67. Stöcker) - Corboz - Otto, Baack - Meijer, N. Sessa (67. Tugbenyo) - Wolfram (75. Batista Meier)

Schiedsrichter: Patrick Kessel (Norheim)

Zuschauer: 15.000 (ausverkauft)

Tore: 0:1 Wolfram (52.), 0:2 Tugbenyo (78.), 0:3 Wosz (90.+1)

Gelbe Karten: Tallig (2), Wein (4) / Wolfram (5), Stellwagen (3)

Titelfoto: IMAGO / kolbert-press

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