Stuttgart/Berlin - Sponsoren-Ärger am großen Finaltag! Der VfB Stuttgart hat wenige Stunden vor dem Endspiel im DFB-Pokal gegen Arminia Bielefeld (20 Uhr) verkündet, dass das eigentlich extra für den besonderen Anlass angefertigte Trikot kurzfristig geändert werden muss. Zahlreiche Fans dürften davon gar nicht begeistert sein.
Es sei "kurzfristig erforderlich, dass die Spieler des VfB Stuttgart mit einem anderen Trikotsponsor auflaufen", schrieb der Bundesligist auf seiner Homepage.
Die Landesbank Baden-Württemberg (LBBW) springt auf der Brust der Schwaben ein. "Aus vertraglichen Gründen wird der bisherige Trikotsponsor nicht im DFB-Pokalfinale gezeigt", hieß es in der Mitteilung weiter.
Dabei handelt es sich um den französischen Sportwetten- und Onlinepoker-Anbieter "Winamax", der in dem Schreiben des Klubs nicht einmal namentlich erwähnt wurde. Offenbar ist der VfB nicht gut auf den bisherigen Geldgeber zu sprechen.
Ins Detail ging der Verein zwar nicht, doch der Schritt sei "aus unternehmerischer Sicht erforderlich" gewesen, auch wenn "sich der VfB Stuttgart eine andere, wertschätzende Form des Ausklangs des bestehenden Trikotsponsorings gewünscht hätte".
Einige Anhänger schauen nun allerdings in die Röhre, denn die Stuttgarter hatten für das DFB-Pokalfinale ein Sondertrikot mit dem alten Sponsor auf den Markt gebracht, für das Interessierte mit Flock bis zu 110 Euro berappt haben. Die Hoeneß-Elf wird das gute Stück nun allerdings nie tragen.
"Winamax" soll dem VfB Stuttgart eine Millionensumme schulden
"Wir hatten uns das anders vorgestellt", erklärte Marketing-Chef Rouven Kasper (43). "Das lassen wir aber nicht so stehen: Wir werden in der kommenden Woche alle Trikotkäufer kontaktieren und uns bei ihnen erkenntlich zeigen."
Dass die eigentlich bis 2026 anberaumte Zusammenarbeit mit Winamax bereits nach dieser Saison vorzeitig enden und die LBBW übernehmen wird, stand bereits fest.
Wie der "Kicker" berichtet, soll das französische Unternehmen mit seinen Zahlungen in Verzug sein und dem VfB 2,5 Millionen Euro schulden. Demnach rechnet der Verein mit einem Rechtsstreit.