Fette Schlammschaft im Handball! Bob Hanning und Bundestrainer giften sich an

Köln - Handball-Deutschland blickt auf eine Heim-EM mit vielen Höhen und Tiefen zurück. Mit dem am Ende vierten Platz gab sich der frühere DHB-Vizepräsident Bob Hanning (55) alles andere als zufrieden und teilte gegen Bundestrainer Alfred Gislason (64) aus. Doch dieser feuert zurück!

Mann der kritischen Töne: Handball-Funktionär und Trainer Bob Hanning (55).
Mann der kritischen Töne: Handball-Funktionär und Trainer Bob Hanning (55).  © Julian Stratenschulte/dpa

Es gab lange Gesichter nach dem unbefriedigenden 31:34 gegen die Schweden beim Spiel um Platz drei. Insgeheim hatten sich viele Fans und Funktionäre mehr von der Handball-EM 2024 erhofft.

Zum Beispiel der frühere DHB-Vizepräsident Bob Hanning (2013 bis 2021), der im Nachgang via Bild zu einer ernüchternden Analyse kam:

"Wenn wir als größter Handballverband der Welt mit Platz 4 beim Heim-Turnier zufrieden sind, kann ich nur mit dem Kopf schütteln. [...] Einen Sieg gegen Nordmazedonien abzufeiern, ist legitim. Im Prinzip aber so, als wenn Bayern Münchens Fußballer gegen Cottbus gewinnen."

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Harter Tobak von Hanning, der in seiner kicker-Video-Kolumne vor allem das ungenutzte Potenzial der zweiten Reihe kritisierte: "Das tut weh, das kann uns sogar am Ende des Tages den Finaleinzug gekostet haben", und damit indirekt Bundestrainer Alfred Gislason anprangerte - die Schlammschlacht konnte beginnen!

Denn dieser ließ die Kritik nicht auf sich sitzen und lederte via SportBild zurück: "Für mich ist Bob keine Koryphäe im Welthandball. Daher würde ich eher zuhören, wenn die Top-Trainer der Liga sich zu unserer Leistung äußern."

Alfred Gislason wird nach dem mäßigen Abschneiden bei der Handball-EM kritisch beäugt

Der Schein trügt: Bob Hanning (.) und Bundestrainer Alfred Gislason (64, r.) sind längst nicht der gleichen Meinung. (Archivbild aus 2021)
Der Schein trügt: Bob Hanning (.) und Bundestrainer Alfred Gislason (64, r.) sind längst nicht der gleichen Meinung. (Archivbild aus 2021)  © Soeren Stache/dpa-Zentralbild/dpa

Was für eine Watsche für Hanning, dem Gislason vor allem Eigeninteressen vorwarf - Hanning trainiert in der dritten Saison den VfL Potsdam, will sich mit dem Zweitligisten zu einer Talentschmiede des Handballs aufschwingen.

Doch diese Spitze ließ der Chefkritiker vom Dienst nicht auf sich sitzen und konterte via Sport1: "Wenn ich die einzige Stimme bin, die so was nach außen trägt, dann kann ich damit gut leben [...] und bei der Analyse [...] darf man auch mal sagen, dass nicht alles gut war. Dafür muss man keine Koryphäe sein, um das zu erkennen."

Unterstützung bekam der streitbare Funktionär anschließend vom Geschäftsführer der Handball-Bundesliga Frank Bohmann (59), für den "der vierte Platz bei einem großen Heimvorteil nicht genug" war.

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Muss Gislason also um seine Zukunft fürchten? Der Vertrag des seit 2020 im Amt währenden Bundestrainers läuft diesen Sommer nach den Olympischen Spielen in Paris aus.

Die direkte Qualifikation dafür hat das DHB-Team aufgrund des vierten Platzes verspielt und muss eine Sonderrunde über die Qualifikation gehen.

Titelfoto: Julian Stratenschulte/dpa

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