Handball-Schlusslicht präsentiert neuen Trainer: "Ich bin kein Psychiater"
Leipzig - Nach turbulenten Tagen beim SC DHfK Leipzig hat das Tabellenschlusslicht (2:22 Punkte) der Handball-Bundesliga am Donnerstag den neuen Trainer vorgestellt: Frank Carstens. Der 54-Jährige bringt in Sachen Abstiegskampf einiges an Erfahrung mit und soll nun die Wende bringen.
Man habe sich angesichts der Gefahr, in der Liga den Anschluss zu verlieren, für die große Veränderung entschieden, sagte DHfK-Geschäftsführer Karsten Günther bei der Vorstellung des neuen Coachs am Nachmittag. "Solche Entscheidungen sind brutal und hinterlassen Narben."
Trotzdem sei man sich sicher, dass man mit Frank Carstens jemanden gefunden habe, der genug Erfahrung und Mut mitbringe, um den Klassenerhalt zu ermöglichen.
Der neue Coach ist sich derweil der Erwartungen an ihn als Krisenretter bewusst und will sich in den ersten Tagen vor allem der Mentalität der Grün-Weißen widmen: "Wenn man da unten reinrutscht, dann verunsichert das alles, das ganze System", sagte Carstens.
"Ich bin jetzt aber auch kein Psychiater oder was, ich bin Handballtrainer", antwortete der gebürtige Niedersachse scherzhaft auf die Nachfrage eines Reporters. "Ich arbeite mit den Spielern daran, dass das Spiel für sie so einfach wie möglich wird."
Der Fokus für die ersten Tage liege auf klaren Spielabläufen: "Klarheit schafft immer Tempo, Klarheit schafft Geschwindigkeit und Klarheit schafft dann vielleicht auch den entscheidenden Vorteil. Das wird in allen Bereichen helfen, um in das eigene Spiel wieder Vertrauen zu finden."
Turbulente Tage in einer desolaten Lage
Carstens erhält bei den Sachsen einen Kontrakt bis Juni 2026. "Das ist ein Vertrag, der für beide Ligen gilt", merkte der DHfK-Geschäftsführer an.
Neben Trainer Raul Alonso (46) wurde auch Sportdirektor Bastian Roscheck am Mittwoch beurlaubt.
Die Suche eines Nachfolgers sowie eine weitere personelle Verstärkung der Mannschaft stehe aktuell jedoch nicht auf der Tagesordnung: "Wir fokussieren uns jetzt erst mal auf die Mannschaft, die da ist", so Günther.
Am Samstag (19 Uhr) müssen die Leipziger in Gummersbach (Tabellenplatz 5.) antreten. Der VfL "fliegt" laut Leipzigs neuem Coach Carstens aktuell durch die Liga und werde besonders durch sein überragendes Tempospiel eine Herausforderung.
Titelfoto: TAG24/Jan-Gerrit Vahl

