SCM fühlt sich nach Ost-Derby wie Verlierer: "Wir sind mit dem Punkt gut bedient"

Leipzig - Was für ein packendes Ost-Derby! Für jeden neutralen Beobachter war das 27:27-Unentschieden zwischen dem SC DHfK Leipzig und dem SC Magdeburg zweifellos ein spannendes Duell. Doch aus Sicht der Magdeburger herrscht Unverständnis, da das Spiel eigentlich schon gewonnen schien. Bennet Wiegert (41) gestand nach der Partie unverblümt: "Wenn man den Spielverlauf reflektiert, muss man sagen, dass wir mit dem Punkt gut bedient sind."

Bennet Wiegert (41): Die Enttäuschung spiegelte sich deutlich in seinem Gesicht wider, besonders nach der starken ersten Halbzeit seiner Mannschaft.
Bennet Wiegert (41): Die Enttäuschung spiegelte sich deutlich in seinem Gesicht wider, besonders nach der starken ersten Halbzeit seiner Mannschaft.  © Ronny Hartmann/dpa

Nach der ersten Halbzeit hätte wohl niemand erwartet, dass der SC Magdeburg am gestrigen Sonntagnachmittag in Leipzig nicht als Sieger vom Parkett gehen würde.

Innerhalb von nur acht Minuten in der ersten Halbzeit gelang es dem Wiegert-Team, sich mit 10:3 abzusetzen.

Mit dieser komfortablen Führung im Rücken agierte Grün-Rot abgezockt, während Leipzig auf verlorenem Posten schien. Dennoch hatte der SC DHfK kurz vor Schluss die Möglichkeit, den Sieg einzufahren.

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SCM-Trainer Wiegert resümierte über den Spielverlauf: "In der ersten Halbzeit waren wir sehr dominant, aber in der zweiten Halbzeit sind wir in alte Muster zurückgefallen. Wir haben viele klare Chancen vergeben, die Führung zu schnell abgegeben, und am Ende müssen wir mit dem Punkt zufrieden sein."

Die Reaktion des SC Magdeburg nach der harten Niederlage in Barcelona dürfte wohl anders erwartet worden sein. Ein Sieg hätte enorm zur Stärkung der Moral beigetragen, insbesondere angesichts des Spielplans: Schon am kommenden Mittwoch steht das nächste Champions-League-Spiel gegen RK Celje an, gefolgt vom Mega-Kracher gegen Kiel am Samstagabend.

Bennet Wiegert: "Das waren keine Reisestrapazen"

Leipzig-Torwart Domenico Ebner (29) stellte sich dem SCM erfolgreich in den Weg und wurde zum entscheidenden Faktor für den Punktgewinn in einem scheinbar verlorenen Spiel.
Leipzig-Torwart Domenico Ebner (29) stellte sich dem SCM erfolgreich in den Weg und wurde zum entscheidenden Faktor für den Punktgewinn in einem scheinbar verlorenen Spiel.  © Jan Woitas/dpa

Stattdessen machten die Spieler nach dem Remis einen geknickten Eindruck und ärgerten sich über das unnötige Ergebnis.

"Das tut weh, denn wir haben eine überragende erste Halbzeit gespielt und alles selbst in der Hand gehabt", erklärte ein nachdenklicher Christian O'Sullivan (32) nach dem Spiel.

Auch SCM-Linksaußen Lukas Mertens (27) äußerte sich selbstkritisch: "Die zweite Halbzeit darf uns nicht passieren. Wir haben zu viele Fehler gemacht und müssen abgebrühter auftreten."

Nun bleibt die erneute Reaktion des SCM abzuwarten. Fest steht, dass ein Sieg gegen Celje unbedingt erforderlich ist, um realistische Chancen auf das Weiterkommen in der Champions League zu wahren.

Interessanterweise betonte Wiegert nachdrücklich, dass seine Mannschaft trotz der vielfachen Belastung gut zurechtkommt, und unterstrich nach dem verpassten Sieg: "Das waren keine Reisestrapazen." Weiterhin betonte er: "Wir haben uns Chancen erarbeitet, müssen sie aber besser finishen."

Damit unterstrich er erneut, dass es individuelle Fehler sind, die seine Mannschaft endlich in den Griff bekommen muss. "Angesichts des Spielverlaufs in der ersten Halbzeit machen wir uns das Leben mit solchen Kleinigkeiten unnötig schwer", fügte er hinzu.

Ein deutlicher Sieg gegen Celje könnte bereits für ein neues Momentum sorgen, um eine Topleistung gegen Kiel abrufen zu können.

Titelfoto: Ronny Hartmann/dpa

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