SCM gegen GOG: Heimsieg, Wiegert-Ausraster und mitreißende Stimmung

Magdeburg - Am Ende entwickelte sich der Champions-League-Abend für den SC Magdeburg zu einer wirklich gelungenen Veranstaltung. Gegen den dänischen Meister GOG sicherte sich die Mannschaft von Bennet Wiegert (41) am gestrigen Donnerstag den fünften Sieg in Folge in der Gruppenphase. Dabei sah es in der ersten Hälfte noch ganz anders aus.

Wer in Magdeburg zu Gast ist, darf sich auf etwas einstellen: Die Tribünen sorgen immer wieder für heiße Stimmung und feiern ihren SCM.
Wer in Magdeburg zu Gast ist, darf sich auf etwas einstellen: Die Tribünen sorgen immer wieder für heiße Stimmung und feiern ihren SCM.  © Eroll Popova/dpa

Es war eine wahre Herkulesaufgabe. Anders lässt es sich wohl nicht formulieren. Zwar leuchtete zur Schlusssirene ein deutlicher 35:27 (16:16)-Heimsieg von der Anzeigetafel, doch schien dafür eine amtliche Schelte von Wiegert erforderlich zu sein.

Zur Hälfte der ersten 30 Minuten versammelte der Trainer seine Mannschaft an der Seitenlinie, um sie aufzurütteln.

"Wir haben keine Ausstrahlung! Fangt an zu kämpfen!", machte der 41-Jährige unmissverständlich klar und schien dabei genau zu wissen, wie er das Beste aus seinem Team herausholen konnte.

SCM-Keeper Portner wegen Doping gesperrt: Ergebnis der B-Probe ist da!
SC Magdeburg SCM-Keeper Portner wegen Doping gesperrt: Ergebnis der B-Probe ist da!

Danach fand der SCM immer besser ins Spiel und konnte GOG am Ende förmlich überrollen.

"Wir hatten einen schwierigen Start mit vielen Fehlern - meiner Meinung nach zu viele Fehler", äußerte sich Wiegert im Anschluss des Spiels auf der Pressekonferenz. Dennoch war er "stolz" auf sein Team - und das völlig zu Recht. Erst seit Montag ist das Team nach der erfolgreichen Titelverteidigung bei der Klub-WM in Saudi-Arabien überhaupt wieder in Deutschland.

"Wir mussten in den letzten Tagen viel reisen", betonte Wiegert, der seiner Mannschaft den Kaltstart in der ersten Hälfte aufgrund der Reisestrapazen zu verzeihen schien.

Morten Olsen: "Magdeburg ist zurzeit das beste Team der Welt"

"Man of the Match": Michael Damgaard (33) erzielte sieben Treffer und bereitete einen vor.
"Man of the Match": Michael Damgaard (33) erzielte sieben Treffer und bereitete einen vor.  © Ronny Hartmann/dpa-Zentralbild/dpa

Was die Stimmung in der Halle am gestrigen Abend betraf, ließ nicht nur Wiegert, der es als "unglaublich" beschrieb, verlauten, was das für die Mannschaft bedeutet.

"Man of the Match" Michael Damgaard (33), der sieben Treffer erzielt hatte, sagte voller Begeisterung: "Mit dieser Atmosphäre im Rücken ist es egal, wer kommt, es wird schwer für sie zu gewinnen."

Und da ist offensichtlich etwas dran. GOG-Geschäftsführer Kasper Jørgensen (46) bilanzierte im Nachgang, dass man "in den letzten 15 Minuten nicht mehr mithalten konnte". Kaum verwunderlich bei dem überwältigenden Lärm in der Arena und der spürbaren Symbiose aus Heimmannschaft und Kulisse.

Morten Olsen (39), der viele Jahre bei der TSV Hannover-Burgdorf gespielt hatte und die Magdeburger Arena daher bestens kannte, wirkte fast beeindruckt: "Wir müssen es akzeptieren. Magdeburg ist zurzeit das beste Team der Welt, wie es durchgehend in der Halle gerufen wurde."

Für den SCM beginnt nun die Vorbereitung auf das Heimspiel gegen Eisenach am kommenden Sonntag. Die Erleichterung über ein zweites Spiel in Folge in Magdeburg war Wiegert definitiv anzumerken, der wohl vorerst keine Kilometer mehr auf sich nehmen wollte.

Titelfoto: Ronny Hartmann/dpa-Zentralbild/dpa

Mehr zum Thema SC Magdeburg: