Von Thomas Eßer
Singapur - Lukas Märtens (23) ist Schwimm-Weltmeister über 400 Meter Freistil!
Der 23-Jährige schlug in Singapur nach 3:42,35 Minuten an.
Damit setzte er sich nach einem spannenden Kopf-an-Kopf-Rennen vor dem zweitplatzierten Samuel Short (21) aus Australien durch. Bronze sicherte sich der Südkoreaner Kim Woomin (23). Der zweite deutsche Finalteilnehmer Oliver Klemet (23) schwamm auf Rang acht.
"Ich bin sehr stolz, sehr glücklich. Es war nicht selbstverständlich, dass man das Ding durchbringt. Sam Short ist auch in einer super Verfassung. Man muss auch ein bisschen taktieren", sagte Märtens nach seinem Gold-Coup. "Das war dieser eine Titel, der mir noch gefehlt hat. Jetzt habe ich ihn. Es ist eine Menge Druck abgefallen."
Kurz nach seinem Sieg verließen ihn dann aber seine Kräfte. Er eilte in die Katakomben der World Aquatics Championships Arena von Singapur und übergab sich.
"Ich konnte mich einfach nicht bewegen. Ich hatte Kopfschmerzen, mir ging es schlecht. Aber ich glaube, das ist normal", erklärte der 23-Jährige und lächelte. "Wenn man so an seine Grenzen geht und das so ausreizt, kommt da auch mal was raus."
Erster Weltmeister-Titel für Märtens: Jetzt auch Chance zweite Goldmedaille?
Bei der Siegerehrung 40 Minuten nach seinem Rennen hatte Märtens wieder genug Power. Mit der rechten Hand auf dem Herz sang er die deutsche Nationalhymne mit.
Märtens zeigte gleich am ersten Tag der Beckenwettbewerbe bei den Titelkämpfen in Südostasien seine Extraklasse.
Für den Ausnahmeschwimmer, der in Magdeburg bei Bundestrainer Bernd Berkhahn (54) trainiert, ist es der erste WM-Titel der Karriere.
2022 hatte Märtens Silber, 2023 und 2024 jeweils Bronze geholt. Nun erreichte er auf den Tag genau ein Jahr nach seinem Olympiasieg in der La Défense Arena mit der Goldmedaille bei der WM seinen nächsten Karriere-Meilenstein.
Seine längere Pause nach den Sommerspielen mit zahlreichen Terminen und zwei Nasenoperationen brachten ihn nicht aus dem Konzept, auch, wenn der Wiedereinstieg nicht leicht war. Märtens habe sich neue Ziele setzen müssen.
Der Sportler hat in der World Championships Arena noch viel vor. Auch über 800 Meter Freistil zählt er als zu den Topfavoriten. Nur Nationalteamkollege Sven Schwarz (23) war in diesem Jahr auf dieser Strecke bislang schneller als Märtens.
Originalmeldung von 13.15 Uhr, zuletzt aktualisiert um 15.11 Uhr.