ELF-Knall: Mit-Gründer Esume zieht sich zurück! Zerreißt es jetzt die gesamte Liga?
Hamburg - Die European League of Football (ELF) könnte schon in wenigen Wochen Geschichte sein. Nach einer Menge negativer Schlagzeilen zieht sich jetzt Mit-Gründer und Commissioner Patrick Esume (51) zum Saison-Ende zurück. "Unüberbrückbare Differenzen" seien der Grund.
Alles in Kürze
- ELF-Mitgründer Patrick Esume zieht sich zurück
- Weitere Führungskräfte legen Ämter nieder
- Mannschaften zeigen Unzufriedenheit mit der Liga
- Rhein Fire droht mit Rückzug aus der ELF
- European Football Alliance fordert Reformen und Transparenz

Das ließ der TV-Moderator über seine Anwältin mitteilen. Neben ihm legen laut diverser Meldungen auch Andreas Nommensen (Director of Sports) und Frank Wendorf (Head of Operations) ihre Ämter nieder.
Damit stünde die umstrittene, semiprofessionelle Football-Liga ohne operative und sportliche Führungsriege da.
Damit nicht genug: Die Mannschaften zeigen sich zunehmend unzufrieden mit der Liga und es ist fraglich, ob sie in der kommenden Saison überhaupt noch mitspielen wollen.
Kritiker der ELF weisen schon seit Jahren darauf hin, dass es den Teams mutmaßlich ohne der Liga wirtschaftlich besser gehen würde. Einige Franchises zogen sich seit der Gründung 2020 bereits zurück, unter anderem die Barcelona Dragons und die Milano Seamen.
Letztere "pausieren" offiziell nur für die aktuelle Saison. Fraglich, ob es 2026 noch eine gibt.
Rhein Fire droht mit Rückzug, Nordic Storm will keine Siege am "grünen Tisch"

Auch Clubs wie Rhein Fire haben Anfang Juli mitgeteilt, dass man künftig nicht mehr bereit sei, unter dem Dach der Liga spielen zu wollen, wenn es keine umfangreiche Umstrukturierung gibt.
Mehrere Teams haben sich bereits zur "European Football Alliance" (EFA) zusammengeschlossen. Zuletzt die ungeschlagenen Nordic Storm (9-0) aus Kopenhagen, nachdem ihnen in dieser Woche am grünen Tisch ein Sieg über die Helvetic Mercenaries (0-9) aus der Schweiz zugeschrieben wurde.
Die EFA verlangt eine Reform der Liga, mehr Transparenz sowie die Lösung der finanziellen Probleme der Mannschaften, die teilweise nicht mehr konkurrenzfähig seien. Der Druck auf Esume & Co. wuchs also zunehmend.
Und es stellt sich die Frage: Was rechtfertigt den Fortbestand überhaupt, wenn Teams die Liga verlassen wollen, seit Jahren Geschichten über ausbleibende Zahlungen kursieren, Vereine sich mittendrin zurückziehen müssen und das Vertrauen in das Produkt ELF zunehmend schwindet?
Der Vertrag der Gründungsmitglieder endet nach dieser Spielzeit. Ob Mit-Begründer und Geschäftsführer Zeljko Karajica (54) - mit dem Esume laut Anwaltsschreiben die Differenzen hatte - ebenfalls fristgerecht das Handtuch wirft, ist noch unklar.
Überraschen würde es vermutlich aber die wenigsten. Den Teams der German Football League (GFL) kann es nur recht sein, wenn Fans und Spieler wieder zurückkommen.
Titelfoto: Michael Schwartz/dpa