Sensationelles WM-Aus für Doppel-Olympiasieger! Ist das der tragische Grund?

Tokio (Japan) - Herbe Enttäuschung für einen zweifachen Olympiasieger! Mit dem Norweger Jakob Ingebrigtsen (24) ist einer der Top-Favoriten über 1500 Meter bei der Leichtathletik-WM bereits im Vorlauf ausgeschieden - hinter ihm liegt ein belastendes Jahr.

Jakob Ingebrigtsen (24) scheitert nach WM-Silber 2022 und 2023 über 1500 Meter sensationell im Vorlauf.
Jakob Ingebrigtsen (24) scheitert nach WM-Silber 2022 und 2023 über 1500 Meter sensationell im Vorlauf.  © Petr David Josek/AP/dpa

Ingebrigtsen, der dafür bekannt ist, mit seinen Gegnern zu spielen, indem er sich im ersten Teil des Rennens weit zurückfallen lässt und schließlich an allen vorbei an die Spitze zieht, ging auch seinen Vorlauf mit dieser Taktik an.

Dieses Mal fehlte ihm aber die Power, um bis zum Ende durchzuziehen - er überquerte die Ziellinie nur als Achter, Aus für den Silbermedaillen-Gewinner über diese Strecke bei den vergangenen beiden Weltmeisterschaften!

Es war allerdings sein erster Freiluft-Wettbewerb in diesem Jahr, denn der 24-Jährige litt an einer langwierigen Achillessehnenverletzung. Nach seinen beiden Titeln bei der Hallen-WM im März bestritt er kein Rennen mehr und entschied sich erst am Samstag dafür, über die 1500 Meter überhaupt an den Start zu gehen.

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"Leider war das Jahr nicht so gut, wie ich es mir gewünscht hätte, aber ich musste es irgendwie versuchen, bevor ich weiß, wie schlimm es ist", erklärte Ingebrigtsen beim NRK.

Denn in diesem Jahr beschäftigte ihn nicht nur die Verletzung, sondern der Norweger führte auch einen kräftezehrenden Gerichtsstreit gegen seinen Vater.

Jakob Ingebrigtsen durchlebte Gerichtsstreit gegen seinen Vater

Die Enttäuschung stand Jakob Ingebrigtsen (h.) ins Gesicht geschrieben.
Die Enttäuschung stand Jakob Ingebrigtsen (h.) ins Gesicht geschrieben.  © Jia Haocheng/XinHua/dpa

Ingebrigtsen und seine Brüder Henrik (34) und Filip (32) werfen ihrem Vater Gjert (59), der sie bis 2022 trainiert hatte, körperliche und psychische Gewalt vor, insbesondere gegen Jakob und dessen inzwischen 19-jährige Schwester.

Das Gericht sprach den 59-Jährigen allerdings weitgehend von den Vorwürfen frei, sah nur einen Schlag mit einem nassen Handtuch ins Gesicht seiner Tochter als erwiesen an.

Trotz aller Umstände rechnet sich Ingebrigtsen in seiner noch stärkeren Disziplin über 5000 Meter, die er zum dritten Mal in Folge bei einer WM gewinnen könnte, durchaus Chancen aus: "Ich werde mich erholen und ein paar gute Tage haben, bis ich wieder antrete und es erneut versuche."

Titelfoto: Jia Haocheng/XinHua/dpa

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