Regel-Revolution im Weitsprung: Ändert sich die Sportart jetzt grundlegend?

Berlin - Regel-Revolution im Weitsprung? Einer der ältesten Leichtathletik-Disziplinen könnte tatsächlich eine grundlegende Änderung bevorstehen - denn der Absprungbalken im Weitsprung steht gerade zur Diskussion!

Der Absprungbalken im Weitsprung könnte schon bald Geschichte sein.
Der Absprungbalken im Weitsprung könnte schon bald Geschichte sein.  © Marcus Brandt/dpa

Die Weite eines Sprungs wird aktuell von der Kante des Absprungbalkens an gemessen.

Das führt dazu, dass die Athleten entweder viele Zentimeter verschenken, weil sie weit vor der Messstelle abspringen, oder zu ungültigen Sprüngen, wenn ein Sportler die Kante übertritt.

Um das zu verhindern, soll deshalb potenziell eine größere Absprungzone eingeführt werden, in der dann für jeden Athleten individuell der Absprungpunkt und somit die absolute Länge eines Sprungs gemessen wird.

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Jon Ridgeon (56), Geschäftsführer des Leichtathletik-Dachverbands World Athletics, begründete den Vorstoß im Podcast Anything but Footy damit, dass es schlicht zu viele ungültige Sprünge gebe.

Allein bei den Weltmeisterschaften im vergangenen Jahr in Budapest seien rund ein Drittel der Sprünge ungültig gewesen.

"Das funktioniert nicht. Das ist Zeitverschwendung", sagte Ridgeon. Durch eine Absprungzone erhoffe man sich einen spannenderen und dramatischeren Wettbewerb.

Das neue Konzept soll dem Leichtathletik-Funktionär zufolge schon in diesem Jahr getestet werden.

Malaika Mihambo könnte sich mit Absprungzone "anfreunden"

Deutschlands beste Weitspringerin Malaika Mihambo (30) könnte von einer Absprungzone profitieren.
Deutschlands beste Weitspringerin Malaika Mihambo (30) könnte von einer Absprungzone profitieren.  © Federico Gambarini/dpa

Die deutsche Doppel-Weltmeisterin und Olympiasiegerin Malaika Mihambo (30) blickt der potenziellen Neuerung gespannt entgegen.

"Beide Formen haben ihre Berechtigung, wobei die Frage besteht, ob man sich auf die relative Weite fokussieren möchte oder die absolute", sagte die 30-Jährige bei Sport1. "Auf eine Art wäre es fairer, denn das absolute Leistungsvermögen rückt so in den Mittelpunkt."

Auch sie selbst habe bereits einige Wettkämpfe nicht gewonnen, in denen sie die größte Weite gesprungen sei, erklärte sie im Rahmen des Istaf Indoor in Berlin.

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Was nun besser für den Sport sei, sei Geschmacksache. Sie selbst könnte sich "auf jeden Fall damit anfreunden", betonte Mihambo.

Bis die Absprungzone den Absprungbalken verdrängen könnte, wird aber ohnehin noch eine Menge Zeit vergehen - ob Deutschlands beste Weitspringerin also überhaupt in den Genuss kommen wird, die neue Zone in einem Wettkampf auszuprobieren?

Titelfoto: Federico Gambarini/dpa

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