Sie sprintete schwanger zum WM-Titel! Leichtathletik-Star wird erstmals Mama
Bern (Schweiz) - Was für eine schöne Überraschung! Die Schweizer Leichtathletin Mujinga Kambundji (32) beendet ihre bisher äußerst erfolgreiche Saison vorzeitig - sie erwartet ihr erstes Baby.
Alles in Kürze
- Mujinga Kambundji wird erstmals Mama.
- Die Schweizer Leichtathletin beendet ihre Saison vorzeitig.
- Kambundji plant nach der Geburt ihre Karriere fortzusetzen.
- Sie will 2026 ihren EM-Titel verteidigen und 2028 an den Olympischen Spielen teilnehmen.
- Kambundji sieht Vorbilder in Shelly-Ann Fraser-Pryce und Nia Ali.

"Die Saison ist vorbei, aus dem schönsten Grund. Ich bin unglaublich glücklich, mitteilen zu können, dass unser kleines Wunder auf dem Weg ist", schrieb Kambundji auf ihrem Instagram-Account, teilte dazu ein Foto, auf dem sie mehrere Ultraschall-Bilder hochhält.
Vor gerade einmal zwei Monaten hatte sich die Schweizerin über 60 Meter zur Hallen-Weltmeisterin und Vize-Europameisterin gekürt - und das offenbar schwanger! Denn über den Schweizer Leichtathletik-Verband ließ die 32-Jährige ausrichten, dass es schon im Herbst so weit ist.
Noch vor einer Woche trat Kambundji beim Diamond Meeting in Doha an, fühlte sich aber nicht mehr im Vollbesitz ihrer Kräfte.
"Aus medizinischer Sicht hätte nichts dagegen gesprochen, noch ein paar Wettkämpfe zu bestreiten. Doch in den letzten Wochen spürte ich, wie sich das Körpergefühl durch die Schwangerschaft verändert und mir im Rennen schlicht die Substanz fehlt", erklärte die 200-Meter-Europameisterin von 2022 und 2024.
Sie stellte aber klar, dass sie lediglich eine Wettkampfpause einlegen und ihre Karriere nach der Geburt fortsetzen wolle: "Wenn alles klappt, möchte ich eine 'leere Saison' unbedingt vermeiden und nächstes Jahr auf die Bahn zurückkehren."
Leichtathletik: Mujinga Kambundji will nach der Babypause ihren EM-Titel verteidigen

Als Mama will Kambundji 2026 ihren EM-Titel über 200 Meter verteidigen, peilt darüber hinaus an, 2028 bei ihren dann fünften Olympischen Spielen an den Start zu gehen.
"Ich freue mich extrem auf das neue Kapitel in meiner Karriere", sagte die Schweizer Fahnenträgerin von Tokio 2021. Die Vorstellung, in ihrer Doppelrolle als Athletin und Mutter bei Großveranstaltungen an den Start zu gehen, löse bei ihr eine "Riesenportion Extraenergie" aus.
Dabei nimmt sie sich ein Beispiel an zwei Großen als der Branche: Sowohl Shelly-Ann Fraser-Pryce (38) als auch Nia Ali (36) hätten gezeigt, was als Mutter im fortgeschrittenen Sprintalter möglich sei.
Besonders Alis Fall beweise, "dass man Familie und sportliche Höchstleistung mit dem passenden Umfeld und guter Organisation miteinander vereinen kann", erklärte die WM-Bronze-Gewinnerin von 2019.
Das passende Umfeld ist bei Kambundji auf jeden Fall gegeben: Sie stammt selbst aus einer Leichtathletik-Familie, der Vater des Babys ist Kambundjis Trainer Florian Clivaz.
Titelfoto: Oliver Weiken/dpa