Mit "unsportlichem Verhalten" das "Rennen zerstört": F1-Manöver sorgt für Zoff!

Jeddah (Saudi-Arabien) - Diese Taktik sorgt für Zoff! Beim Großen Preis von Saudi-Arabien ergatterte der einzige deutsche Starter in der Formel 1, Nico Hülkenberg (36), mit Rang zehn noch einen Punkt für die WM-Wertung. Das hatte er aber vor allem seinem Haas-Teamkollegen Kevin Magnussen (31) zu verdanken, der die Konkurrenz ausbremste!

Die Taktik von Haas und Kevin Magnussen (31) sorgte in Saudi-Arabien für Diskussionen.
Die Taktik von Haas und Kevin Magnussen (31) sorgte in Saudi-Arabien für Diskussionen.  © Joseph Eid/AFP

Für Haas war Hülkenberg am gestrigen Samstag die einzige Chance, Punkte für die Fahrerwertung zu sammeln: Magnussen erhielt schon früh eine Zehn-Sekunden-Zeitstrafe und war damit raus aus dem Rennen um die Punkte.

Also schwang er sich zum Teamkollegen des Jahres auf: Er überholte Yuki Tsunoda (23) vom Red-Bull-Nachwuchsteam Racing Bulls neben der Strecke, was ihm eine weitere Zehn-Sekunden-Strafe einbrachte, und setzte sich dann so vor den Japaner, dass weder dieser noch einer der nachfolgenden Fahrer ihn überholen konnten.

Dann fuhr er auf Anweisung seines Rennstalls hin absichtlich langsam, um Hülkenberg genug Zeit für einen Boxenstopp zu verschaffen, wodurch dieser letztendlich ungefährdet den zehnten Platz holen konnte.

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Für Haas eine clevere Strategie: "Ich weiß nicht, wovon ihr redet", lächelte Haas-Teamchef Ayao Komatsu (48) laut Motorsport-Total.com nach dem Rennen über die Ausbrems-Taktik. "Nein, im Ernst: Kevin hatte 20 Sekunden Strafe, von daher konnte er keine Punkte mehr holen. Unsere einzige Chance auf Platz zehn war Nico."

"Das war der breiteste Haas, den man seit einer ganzen Weile gesehen hat", freute sich der Japaner. "Wir sind wirklich glücklich!"

Bei den Racing Bulls hingegen schäumte man vor Wut über das Manöver.

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Nico Hülkenberg (36), einziger deutscher Fahrer in der Formel 1, profitierte vom Manöver seines Teamkollegen.
Nico Hülkenberg (36), einziger deutscher Fahrer in der Formel 1, profitierte vom Manöver seines Teamkollegen.  © Darko Bandic/AP/dpa

"Für mich ist das nicht in Ordnung und beispielhaft für unsportliches Verhalten", beschwerte sich etwa RB-Renndirektor Alan Permane (57).

"Magnussen ist neben die Strecke gefahren, um sich absichtlich vor Yuki zu setzen, und hat dann um bis zu zwei Sekunden pro Runde verlangsamt", das sei "schwierig zu verdauen".

Auch Teamchef Laurent Mekies (46) ließ seiner Wut freien Lauf.

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Das Manöver von Magnussen habe das Rennen von Tsunoda "zerstört", schimpfte der Franzose, dem auch sauer aufstieß, dass die Zeitstrafe gegen den Haas-Piloten letztendlich völlig irrelevant war, weil dieser alle nachfolgenden Fahrer ausbremste.

Tsunoda selbst ärgerte sich zwar ebenfalls über die Taktik von Magnussen und die Bedeutungslosigkeit seiner Strafe, doch er zeigte auch Verständnis für den Dänen.

"Aus seiner Sicht hat er einen guten Job für sein Team gemacht. Es ist ein Teamsport und Nico hat einen Punkt geholt, also hat er es gut gemacht", gab der Racing-Bulls-Pilot zu. "Ich würde nicht sagen, dass es fair war, aber ich muss seinen Kampf verstehen."

Titelfoto: Joseph Eid/AFP

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