"Nur für Wikipedia": Wolff zeigt sich bei Verstappen-Sieg als schlechter Verlierer

Monza - Ist er etwa ein schlechter Verlierer? Max Verstappen (25) und Red Bull liefern in diesem Jahr die möglicherweise beste Formel-1-Saison aller Zeiten ab. Doch Mercedes-Chef Toto Wolff (51) hat nur wenig lobende Worte dafür übrig.

Zehn Siege in Serie: Max Verstappen (25) feierte in Monza einen Meilenstein.
Zehn Siege in Serie: Max Verstappen (25) feierte in Monza einen Meilenstein.  © BEN STANSALL / AFP

Beim Großen Preis von Italien in Monza am vergangenen Sonntag knackte Max Verstappen eine besondere Bestmarke: Mit seinem zehnten Sieg in Folge sicherte er sich den Rekord der meisten Siege hintereinander, den zuvor Sebastian Vettel (36) gehalten hatte.

Doch Toto Wolff, Chef des Konkurrenz-Rennstalls Mercedes, beeindruckt das wenig. Nach dem Rennen in Monza kommentierte er Verstappens neuen Rekord bei Sky Sports mit: "Ich weiß nicht, ob er sich für diesen Rekord interessiert. Es ist jedenfalls nichts, was für mich wichtig wäre, keine dieser Zahlen."

Rumms! Ein etwas unterwältigendes Statement für einen erstmals erreichten Meilenstein. Doch Wolff legte noch einen drauf: "Das ist für Wikipedia, das liest sowieso niemand."

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Ob der 51-Jährige das genauso formuliert hätte, wenn einer seiner eigenen Fahrer Vettels Bestmarke geknackt hätte?

Toto Wolff hält Red-Bull-Dominant für wenig beeindruckend

Toto Wolffs (51) Mercedes-Rennstall hat aktuell keine Chance gegen Red Bull. Grund genug für Sticheleien?
Toto Wolffs (51) Mercedes-Rennstall hat aktuell keine Chance gegen Red Bull. Grund genug für Sticheleien?  © Ferenc ISZA / AFP

Insgesamt stand Verstappen bereits in zwölf von 14 absolvierten Saisonrennen ganz oben auf dem Podest, bei den anderen Grands Prix siegte sein Red-Bull-Teamkollege Sergio Perez (33) - direkt vor Verstappen.

In der aktuellen Überform des Niederländers und seines mexikanischen Kollegen könnte dem Rennstall tatsächlich eine perfekte Saison winken - das schaffte noch kein einziges Team, auch nicht Mercedes während seiner achtjährigen Siegesserie in der Konstrukteurswertung von 2014 bis 2021.

Doch dafür hat Toto Wolff eine Erklärung - die nicht ohne Seitenhieb gegen die Konkurrenz auskommt!

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"Unsere Situation war ein bisschen anders, weil wir zwei Jungs hatten, die innerhalb des Teams gegeneinander kämpften", sagte der Österreicher bei Sky Sports, und spielte damit auf die Rivalität zwischen Nico Rosberg (38) und Lewis Hamilton (38) an.

Doch nach Rosbergs Karriereende 2016 gewann Mercedes die Konstruktionswertung noch fünf weitere Male, diesmal mit Valtteri Bottas (35) an der Seite von Lewis Hamilton. Die beiden sind bekanntermaßen Freunde, für eine perfekte Saison reichte es dennoch nicht.

Ob Toto Wolff seine Meinung darüber, was Verstappens Rekord und die Red-Bull-Dominanz wert sind, doch noch einmal ändert, wenn es dem österreichischen Rennstall tatsächlich gelingen sollte, jedes einzelne Saisonrennen zu gewinnen?

Titelfoto: Bildmontage: Ben Stansall / AFP, Ferenc ISZA / AFP

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